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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0297
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23. Agende

unnd durch einen menschen die auffersteung der
todten kompt. Denn gleich wie in Adam alle ster-
ben, also werden sie inn Christo alle lebendig ge-
macht werden. Ein jeglicher aber in seiner orde-
nung: Der erstling Christus, darnach die Christum
angehören, welche sein werden zur zeit seiner zu-
kunfft, Darnach das ende, wenn er das reich Gottes
dem vater überantworten würt, wenn er auffheben
wirt alle herschafft unnd alle oberkeit und gewalt.
Er mus aber |Ee 6r| herrschen, bis das er alle seine
feinde under seine fuß lege123. Der leste feind, der
auffgehaben würt, ist der todt, denn er hatt im alles
under seine füß gethan124.
Oder von dem an: Der erst mensch ist von erden, bis
zum ende des Capitels125. Item von anfang des
V. Capitels der anderen zun Corintheren bis auff
das: Darumb fleissen wir uns etc., auch wir sind da
heim etc.126
In solchem fal braucht man nach dem gehaltenen
gebett von den umbstenderen ein solche collect:
Der Herr sei mit euch. Lasset uns bitten:

Almechtiger, gütiger Got und vatter, der du durch
den todt deines Suns, unsers Herren Jesu, unseren
todt verstöret127und uns alle, die du zu im gezogen,
in im der ufferstendtnüs ins ewig leben teilhafft ge-
machet hast und wilt, wie wir das bild des irdischen
Adams hie tragen, das wir also auch das bild des
himlischen tragen128, Dis gib, barmhertziger Gott
und vatter, diesem unserem bruder (diser unser
schwester) mitt |Ee 6v| waren, steiffen129 glauben zu-
fassen unnd in disen seinen (iren) nöten immer vor
augen zu haben, Damit er (sie) vor aller anfechtung
des bösen feindes bestande, halte sich fest an deinen
lieben Sun, unseren einigen Herren Jesum Chri-
stum, der unser leben und ufferstentnüs ist, damit er
(sie), durch in vom todt und hell erlöset, lobe und
preise dich sampt allen deinen ausserwelten in dei-
nem reich, Durch den selbigen deinen Sun, unseren
Herren Jesum Christum, Amen.
Wa krancken sind, adie von wegen irer kranckheit zu
der Gemeind Gotes nit kommen mögena, mit den
selbigen haltet man, so sie das Christlich begeren,
auch das heilig Abetmalb.

[5.] Von begrebnüs
So man die zu grab geleitet und man einander im
Herren trösten und zu Christlichem eifer erwecken
wille, lieset man etwan für aus dem XV. Capitel der
ersten zun Corinthern [20-29]: Nun aber ist Chri-
stus aufferstanden, bis uff das: |Ee 7r| Was machen
sunst, die sich teuffen lassen etcet., Oder von dem
an: Davon sage ich aber, lieben brüder, das fleisch

a-aB: die von wegen irer langwirigen kranckheyt nit zu der
gemeynd Gottes kommen mögen.
b Ergänzung in B: Obetmal, wie auch mit denen, die
solichs zu vor mit der gemeynd noch nit gehalten haben
und aber in der kranckheyt also zu unsrem Herren be-
keret werden, das man inen die gemeynschafft unsers
Herren Jesu auch inn diesem h. Sacrament mit besserung
mittheylen kan. Sunst ermanet man die Christen, dise
heylige Sacrament inn der gemeynd und offt zu empfa-
hen, wie die dann vom Herren zu seiner offentlichen ge-
dächtnüs bei seiner gantzen gemeynd zu halten geordnet
sind. Derhalb dann auch der h. Paulus sagt: Wann ir

der abgestorbnen
und blut etc., bis zu end des Capitels130, Oder das
Philipp. III [20-21]: Unser wandel aber ist im him-
mel, bis zu end des Capitels, Oder das im IIII. der
ersten zun Thessalonich. [13-18], wie folget:

Wir wöllen euch aber, lieben brüder, nit verhalten
von denen, die da schlaffen, auff das ihr nicht trau-

zusamen kommet, harre einer uff den anderen [1Kor
11,33],

123 Ps 110,1.
124 Ps 8,7.
125 1Kor 15,47-58.
126 2Kor 5,1-8.
127 Vernichtet, s. Grimm, DWb 25, Sp. 1772f.
128 Vgl. 1Kor 15,49.
129 Festen.
130 1Kor 15,50-58.

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