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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011 — 2012

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I. Das Geschäftsjahr 2011
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Wissenschaftliche Sitzungen
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Gesamtsitzung am 16. Juli 2011
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Grunwald, Reinhard: Lebendiger Geist:Wie geht es?
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https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0080
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16.Juli 2011

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PROF. DR. ANNEMARIE PUCCI:
„Elektronische und infrarotoptische Größeneffekte metallischer Nanostrukturen“
Zusammenfassung:
Seit mindestens 2000 Jahren ist es bekannt, dass kleine Gold- und Silberteilchen
andere optische Eigenschaften haben, als makroskopisches Edelmetall. Ursache der
veränderten Eigenschaften sind stehende Wellen kollektiver Oszillationen freier
Ladungsträger im Metall. Form und Größe der Metallteilchen bestimmen dabei das
Resonanzverhalten. Für Nanodrähte mit Mikrometer Länge z. B. liegen die Reso-
nanzen im infraroten Spektralbereich. Interessant ist die Nahfeldverstärkung, die mit
den Resonanzen einhergeht und die zur Verstärkung von Signalen und damit der
Nachweisempfindlichkeit von Molekülen im Nahfeldbereich führt.
Metallteilchen und ultradünne Metallfilme weisen einen im Verhältnis zum
Volumen beträchtlichen Anteil an Oberflächenatomen auf, was zu deutlichen Ände-
rungen des elektrischen Widerstandes führt und zu starken Adsorbat-induzierten
Widerstandsbeiträgen, die sensorische Anwendungen ermöglichen.
Wenn die Teilchenabmessungen nur noch die Größenordnung der elektroni-
schen Wellenfunktion im Metall haben, dann treten Quanten-Größeneffekte zu
Tage, die zu ganz neuen und größenabhängigen Energieniveaus führen.
Wird in mindestens einer Raumrichtung die Nanostruktur noch kleiner, z. B.
nur noch wenige bis ein Atom dick, dann verhalten sich die Elektronen aufgrund der
eingeschränkten Bewegungsfreiheit so, als ob die Raumdimension niedriger sei.
Im Vortrag wurden Beispiele vorgestellt, bei denen sich solche Größeneffekte
in Infrarotspektren manifestieren.

PROF. DR. REINHARD GRUNWALD:
„Lebendiger Geist: Wie geht es?“
Sehr verehrter Herr Präsident,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
vor allem: lieber Herr zu Putlitz!
Nein, Geister im Sinne guter oder gar böser Erscheinungen sollen heute hier nicht
angerufen werden. Es soll auch nicht so viel von Geist und Geistern geredet werden,
dass die Rede schon von daher geistreich wäre.
Der Befindlichkeit des lebendigen Geistes will ich zum einen in den vor uns lie-
genden vierzig Minuten nachgehen, zum anderen mit seiner Hilfe der ganz technisch
gemeinten Frage, wie „es“ geht.
Der lebendige Geist wird dabei von mir in zweifacher Gestalt angesprochen:
Erstens als Geist der Wissenschaft, nämlich als die Grundsätze, Ziele und Überzeugun-
gen, die eine Gemeinschaft, hier die Wissenschaftler, Zusammenhalten: Geist also in
 
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