Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011
— 2012
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https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0294
DOI Kapitel:
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI Kapitel:A. Die Preisträger
DOI Kapitel:Akademiepreis 2011
DOI Kapitel:Christian Georg Martin: „Ontologie der Selbstbestimmung. Eine operationale Rekonstruktion von Hegels Wissenschaft der Logik“
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- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-31 Verzeichnis der Mitglieder
- 32 Tabula mortuorum
-
33-231
I. Das Geschäftsjahr 2011
- 33-66 Jahresfeier am 28. Mai 2011
-
67-134
Wissenschaftliche Sitzungen
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
- 70-71 Sitzung der Math.-nat. Klasse am 21. Januar 2011
-
71-74
Gesamtsitzung am 22. Januar 2011
-
74-77
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. April 2011
-
78-84
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. April 2011
- 84-85 Gesamtsitzung am 16. April 2011
-
86-95
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. Juli 2011
-
96-98
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. Juli 2011
-
98-115
Gesamtsitzung am 16. Juli 2011
-
116-118
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 28. Oktober 2011
-
119-122
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 28. Oktober 2011
-
122-126
Gesamtsitzung am 29. Oktober 2011
-
126-128
Öffentliche Gesamtsitzung in Konstanz am 10. Dezember 2011
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
-
135-156
Veranstaltungen
-
157-202
Antrittsreden
-
203-231
Nachrufe
-
232-304
II. Die Forschungsvorhaben
- 232-235 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
-
236-304
Tätigkeitsberichte
- 236-238 1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 238-246 2. The Role of Culture in Early Expansions of Humans
- 246-249 3. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 249-255 4. Deutsches Rechtswörterbuch
- 255-257 5. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 257-259 6. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
- 260-262 7. Melanchthon-Briefwechsel
- 263-265 8. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 266-267 9. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 267-269 10. Europa Humanistica
- 270-272 11. Epigraphische Datenbank römischer Inschriften
- 273-278 12. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 278-280 13. Buddhistische Steininschriften in Nord-China
- 281-282 14. Année Philologique
- 282-288 15. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 288-292 16. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
- 292-295 17. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
- 295-297 18. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle (Heidelberg/Eichstätt)
- 298-302 19. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 302-304 20. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg)
-
305-365
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 305-315 A. Die Preisträger
- 316-362 B. Das WIN-Kolleg
-
363-365
C. Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler
- 366-378 Anhang
Die Preisträger
313
AKADEMIEPREIS
CHRISTIAN GEORG MARTIN
(geb. 1980) studierte von 2001 bis 2006 Philo-
sophie, Germanistische Linguistik und West-
slavische Philologie in Freiburg, Prag und Mün-
chen, nachdem er zuvor ein Studium Generale
am Leibniz-Kolleg in Tübingen absolviert hatte.
Seine hier ausgezeichnete Doktorarbeit schloss er
2010 an der LMU München ab. Studium und
Promotion wurden von der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert. Christian Georg
Martin ist derzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am LehrstuhlII für Philosophie an der
LMU München beschäftigt.
Ontologie der Selbstbestimmung.
Eine operationale Rekonstruktion von Hegels „Wissenschaft der Logik“
Anliegen der mit dem Akademiepreis 2011 ausgezeichneten Dissertation ist es, eine
eigenständige argumentative Rekonstruktion von Hegels Hauptwerk „Wissenschaft
der Logik“ (WdL) vorzulegen, dessen Gehalt und philosophische Bedeutung bis
heute umstritten sind.
Unter „Logik“ versteht Hegel die wissenschaftliche Untersuchung dessen, was
zum Denken rein als solchem gehört. Um herauszufinden, was zum Denken rein als
solchem gehört, anstatt auf sinnlicher Erfahrung oder anderweitigen Annahmen zu
beruhen, für deren alternativlose Geltung das Denken allein nicht einzustehen ver-
mag, müssen laut Hegel zunächst alle bisherigen Überzeugungen eingeklammert
werden, um das Denken sozusagen bei Null, nämlich bei bloßer Unbestimmtheit,
beginnen zu lassen und gleichsam unter “Laborbedingungen“ zu studieren, was sich
ergibt, wenn es allein seiner eigenen Konsequenz überlassen wird. „Wissenschaft der
Logik“ meint somit, der vorgelegten Deutung gemäß, nichts anderes als das Experi-
ment, ob eine schlüssige Entfaltung des Denkens rein aus sich heraus möglich ist,
sofern dieses von allen üblicherweise gemachten Voraussetzungen absieht.
Aus dieser Perspektive beruht die der WdL häufig nachgesagte „Dunkelheit“
weniger auf vermeintlicher Verworrenheit als auf ungewohnter Einfachheit. Denn in
313
AKADEMIEPREIS
CHRISTIAN GEORG MARTIN
(geb. 1980) studierte von 2001 bis 2006 Philo-
sophie, Germanistische Linguistik und West-
slavische Philologie in Freiburg, Prag und Mün-
chen, nachdem er zuvor ein Studium Generale
am Leibniz-Kolleg in Tübingen absolviert hatte.
Seine hier ausgezeichnete Doktorarbeit schloss er
2010 an der LMU München ab. Studium und
Promotion wurden von der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert. Christian Georg
Martin ist derzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am LehrstuhlII für Philosophie an der
LMU München beschäftigt.
Ontologie der Selbstbestimmung.
Eine operationale Rekonstruktion von Hegels „Wissenschaft der Logik“
Anliegen der mit dem Akademiepreis 2011 ausgezeichneten Dissertation ist es, eine
eigenständige argumentative Rekonstruktion von Hegels Hauptwerk „Wissenschaft
der Logik“ (WdL) vorzulegen, dessen Gehalt und philosophische Bedeutung bis
heute umstritten sind.
Unter „Logik“ versteht Hegel die wissenschaftliche Untersuchung dessen, was
zum Denken rein als solchem gehört. Um herauszufinden, was zum Denken rein als
solchem gehört, anstatt auf sinnlicher Erfahrung oder anderweitigen Annahmen zu
beruhen, für deren alternativlose Geltung das Denken allein nicht einzustehen ver-
mag, müssen laut Hegel zunächst alle bisherigen Überzeugungen eingeklammert
werden, um das Denken sozusagen bei Null, nämlich bei bloßer Unbestimmtheit,
beginnen zu lassen und gleichsam unter “Laborbedingungen“ zu studieren, was sich
ergibt, wenn es allein seiner eigenen Konsequenz überlassen wird. „Wissenschaft der
Logik“ meint somit, der vorgelegten Deutung gemäß, nichts anderes als das Experi-
ment, ob eine schlüssige Entfaltung des Denkens rein aus sich heraus möglich ist,
sofern dieses von allen üblicherweise gemachten Voraussetzungen absieht.
Aus dieser Perspektive beruht die der WdL häufig nachgesagte „Dunkelheit“
weniger auf vermeintlicher Verworrenheit als auf ungewohnter Einfachheit. Denn in