Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011
— 2012
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0290
DOI Kapitel:
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI Kapitel:A. Die Preisträger
DOI Kapitel:Walter-Witzenmann-Preis 2011
DOI Kapitel:Jost Eickmeyer: „Der jesuitische Heroidenbrief. Zur Christianisierung und Kontextualisierung einer antiken Gattung in der Frühen Neuzeit“
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0290
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-31 Verzeichnis der Mitglieder
- 32 Tabula mortuorum
-
33-231
I. Das Geschäftsjahr 2011
- 33-66 Jahresfeier am 28. Mai 2011
-
67-134
Wissenschaftliche Sitzungen
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
- 70-71 Sitzung der Math.-nat. Klasse am 21. Januar 2011
-
71-74
Gesamtsitzung am 22. Januar 2011
-
74-77
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. April 2011
-
78-84
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. April 2011
- 84-85 Gesamtsitzung am 16. April 2011
-
86-95
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. Juli 2011
-
96-98
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. Juli 2011
-
98-115
Gesamtsitzung am 16. Juli 2011
-
116-118
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 28. Oktober 2011
-
119-122
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 28. Oktober 2011
-
122-126
Gesamtsitzung am 29. Oktober 2011
-
126-128
Öffentliche Gesamtsitzung in Konstanz am 10. Dezember 2011
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
-
135-156
Veranstaltungen
-
157-202
Antrittsreden
-
203-231
Nachrufe
-
232-304
II. Die Forschungsvorhaben
- 232-235 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
-
236-304
Tätigkeitsberichte
- 236-238 1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 238-246 2. The Role of Culture in Early Expansions of Humans
- 246-249 3. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 249-255 4. Deutsches Rechtswörterbuch
- 255-257 5. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 257-259 6. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
- 260-262 7. Melanchthon-Briefwechsel
- 263-265 8. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 266-267 9. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 267-269 10. Europa Humanistica
- 270-272 11. Epigraphische Datenbank römischer Inschriften
- 273-278 12. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 278-280 13. Buddhistische Steininschriften in Nord-China
- 281-282 14. Année Philologique
- 282-288 15. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 288-292 16. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
- 292-295 17. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
- 295-297 18. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle (Heidelberg/Eichstätt)
- 298-302 19. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 302-304 20. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg)
-
305-365
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 305-315 A. Die Preisträger
- 316-362 B. Das WIN-Kolleg
-
363-365
C. Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler
- 366-378 Anhang
Die Preisträger
309
WALTER-WITZEN MANN-PREIS
JOST EICKMEYER
(geb. 1979), schloss 2005 das Studium der
Germanistik, Latinistik und Philosophie an der
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ab.
Seine hier ausgezeichnete Dissertation schloss er
im Jahr 2010 ebenfalls in Heidelberg ab. Studi-
um und Promotion wurden durch die Studien-
stiftung des Deutschen Volkes gefördert.
„Der jesuitische Heroidenbrief. Zur Christianisierung und Kontextualisierung einer
antiken Gattung in der Frühen Neuzeit“
Zwischen 1514 und 1663 wurde die antike Gattung des Heroidenbriefes, einer
von Ovid geprägten Variante der Elegiendichtung, nahezu ausschließlich von neula-
teinischen Dichtern gepflegt. Da der genannte Zeitraum in der Gattungsgeschichte
bislang kaum behandelt ist, erschließt diese Studie die Heroidensammlungen der
wichtigsten Autoren Eobanus Hessus, Andreas Alenns, Jacob Bidermann, Baudouin
Cabiliau,JeanVincart und Jacob Balde, indem sie ihre literaturhistorischen Kontexte
aufzeigt und sie in Einzelanalysen jeweils exemplarischer Briefgedichte zugänglich
macht.
Für die Beleuchtung der Kontexte werden neben der Heroidensammlung
Ovids selbst vor allem einige mittelalterliche Vorläufer dieser mit der Renaissance
wieder aufgegriffenen Gattung in den Blick genommen (Venantius Fortunatus,
Baudri von Bourgueil), da sich hier Strategien einer christlichen ,Entschärfung“ der
antiken Liebesdichtung durch spezifisch religiöse Inhalte oder durch parodistische
Schreibweisen ablesen lassen, die in Humanismus und Barock wieder aufgegriffen
werden. Ausgehend von den spezifischen Bedingungen und Medien der Ovid-
Rezeption, sei es durch den schulischen und universitären Unterricht in Mittelalter
und Früher Neuzeit, sei es durch eine spezifisch humanistische Briefkultur, die auch
Ovids Briefgedichte in ihren Kanon einbezieht, werden die dichterischen Zeugnis-
se jeweils in einen weiteren literar- und bildungshistorischen Kontext eingebettet.
Dabei spielen in Renaissance und Barock zusätzlich zeitgenössische poetologische
Diskussionen eine Rolle, insofern Dichtungstheoretiker wie Julius Caesar Scaliger
309
WALTER-WITZEN MANN-PREIS
JOST EICKMEYER
(geb. 1979), schloss 2005 das Studium der
Germanistik, Latinistik und Philosophie an der
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ab.
Seine hier ausgezeichnete Dissertation schloss er
im Jahr 2010 ebenfalls in Heidelberg ab. Studi-
um und Promotion wurden durch die Studien-
stiftung des Deutschen Volkes gefördert.
„Der jesuitische Heroidenbrief. Zur Christianisierung und Kontextualisierung einer
antiken Gattung in der Frühen Neuzeit“
Zwischen 1514 und 1663 wurde die antike Gattung des Heroidenbriefes, einer
von Ovid geprägten Variante der Elegiendichtung, nahezu ausschließlich von neula-
teinischen Dichtern gepflegt. Da der genannte Zeitraum in der Gattungsgeschichte
bislang kaum behandelt ist, erschließt diese Studie die Heroidensammlungen der
wichtigsten Autoren Eobanus Hessus, Andreas Alenns, Jacob Bidermann, Baudouin
Cabiliau,JeanVincart und Jacob Balde, indem sie ihre literaturhistorischen Kontexte
aufzeigt und sie in Einzelanalysen jeweils exemplarischer Briefgedichte zugänglich
macht.
Für die Beleuchtung der Kontexte werden neben der Heroidensammlung
Ovids selbst vor allem einige mittelalterliche Vorläufer dieser mit der Renaissance
wieder aufgegriffenen Gattung in den Blick genommen (Venantius Fortunatus,
Baudri von Bourgueil), da sich hier Strategien einer christlichen ,Entschärfung“ der
antiken Liebesdichtung durch spezifisch religiöse Inhalte oder durch parodistische
Schreibweisen ablesen lassen, die in Humanismus und Barock wieder aufgegriffen
werden. Ausgehend von den spezifischen Bedingungen und Medien der Ovid-
Rezeption, sei es durch den schulischen und universitären Unterricht in Mittelalter
und Früher Neuzeit, sei es durch eine spezifisch humanistische Briefkultur, die auch
Ovids Briefgedichte in ihren Kanon einbezieht, werden die dichterischen Zeugnis-
se jeweils in einen weiteren literar- und bildungshistorischen Kontext eingebettet.
Dabei spielen in Renaissance und Barock zusätzlich zeitgenössische poetologische
Diskussionen eine Rolle, insofern Dichtungstheoretiker wie Julius Caesar Scaliger