Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011
— 2012
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https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0184
DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2011
DOI Kapitel:Nachrufe
DOI Artikel:Arndt, Simon: Hans Georg von Schnering (6. 7. 1931 – 22. 7. 2010)
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- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-31 Verzeichnis der Mitglieder
- 32 Tabula mortuorum
-
33-231
I. Das Geschäftsjahr 2011
- 33-66 Jahresfeier am 28. Mai 2011
-
67-134
Wissenschaftliche Sitzungen
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
- 70-71 Sitzung der Math.-nat. Klasse am 21. Januar 2011
-
71-74
Gesamtsitzung am 22. Januar 2011
-
74-77
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. April 2011
-
78-84
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. April 2011
- 84-85 Gesamtsitzung am 16. April 2011
-
86-95
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. Juli 2011
-
96-98
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. Juli 2011
-
98-115
Gesamtsitzung am 16. Juli 2011
-
116-118
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 28. Oktober 2011
-
119-122
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 28. Oktober 2011
-
122-126
Gesamtsitzung am 29. Oktober 2011
-
126-128
Öffentliche Gesamtsitzung in Konstanz am 10. Dezember 2011
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
-
135-156
Veranstaltungen
-
157-202
Antrittsreden
-
203-231
Nachrufe
-
232-304
II. Die Forschungsvorhaben
- 232-235 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
-
236-304
Tätigkeitsberichte
- 236-238 1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 238-246 2. The Role of Culture in Early Expansions of Humans
- 246-249 3. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 249-255 4. Deutsches Rechtswörterbuch
- 255-257 5. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 257-259 6. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
- 260-262 7. Melanchthon-Briefwechsel
- 263-265 8. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 266-267 9. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 267-269 10. Europa Humanistica
- 270-272 11. Epigraphische Datenbank römischer Inschriften
- 273-278 12. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 278-280 13. Buddhistische Steininschriften in Nord-China
- 281-282 14. Année Philologique
- 282-288 15. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 288-292 16. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
- 292-295 17. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
- 295-297 18. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle (Heidelberg/Eichstätt)
- 298-302 19. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 302-304 20. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg)
-
305-365
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 305-315 A. Die Preisträger
- 316-362 B. Das WIN-Kolleg
-
363-365
C. Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler
- 366-378 Anhang
203
Nachrufe
HANS GEORG VON SCHNERING
(6.7.1931-22.7.2010)
Hans Georg von Schnering, Emeritus des Max-Planck-Instituts für Festkörperfor-
schung in Stuttgart, starb am 22. Juli 2010. Seine Forschungen in der Anorganischen
Chemie und Kristallchemie waren und bleiben wegweisend.
In seiner Antrittsrede in der Heidelberger Akademie charakterisierte er sich
und seinen frühen Werdegang treffend in einerWeise, wie dies einem Außenstehen-
den kaum gelingen kann: „Sie haben mich als Mitglied in die Akademie aufgenom-
men und sich damit das Recht erworben zu erfahren, wen diese Wahl auszeichnete.
Mein Vater stammt aus Reval, wo die Familie einige Jahrhunderte lebte; meine Mut-
ter war Potsdamerin, und so streiten sich in mir die liberale Großzügigkeit baltischer
Vorfahren mit den strengen Maximen preußischer Lebensformen, was auch auf den
regelmäßigen Besuch der Veranstaltungen der Akademie nicht ohne Auswirkungen
bleiben kann. Geboren wurde ich am 6. Juli 1931 in Ranis, Thüringen. Bleibende
Eindrücke gaben mir die Mark Brandenburg — mein Vater war Landarzt in einem
kleinen Dorf jenseits der Oder — mit ihren Kiefernwäldern auf sandigem Boden, die
Dorfschule in Crossen/Oder, vor allem aber das Internat der Herrnhuter Brüder-
gemeinde zu Niesky/Oberlausitz mit seiner unvergleichlichen Ausstrahlung einer
wahren Lehrer-Schüler-Gemeinschaft. — Flucht, Vertreibung, Flüchtlingslager und
schließlich Bäckerlehre in Landsberg/Dosse und später in Potsdam verschafften mir
in nur einem Jahr einen beträchtlichen Vorrat an experimenteller Lebenserfahrung,
praktizierter Flexibilität und Risikobereitschaft sowie den totalen Verlust aller schu-
lischen Kenntnisse. Dank des Roten Kreuzes traf sich die Familie 1946 beim kriegs-
Nachrufe
HANS GEORG VON SCHNERING
(6.7.1931-22.7.2010)
Hans Georg von Schnering, Emeritus des Max-Planck-Instituts für Festkörperfor-
schung in Stuttgart, starb am 22. Juli 2010. Seine Forschungen in der Anorganischen
Chemie und Kristallchemie waren und bleiben wegweisend.
In seiner Antrittsrede in der Heidelberger Akademie charakterisierte er sich
und seinen frühen Werdegang treffend in einerWeise, wie dies einem Außenstehen-
den kaum gelingen kann: „Sie haben mich als Mitglied in die Akademie aufgenom-
men und sich damit das Recht erworben zu erfahren, wen diese Wahl auszeichnete.
Mein Vater stammt aus Reval, wo die Familie einige Jahrhunderte lebte; meine Mut-
ter war Potsdamerin, und so streiten sich in mir die liberale Großzügigkeit baltischer
Vorfahren mit den strengen Maximen preußischer Lebensformen, was auch auf den
regelmäßigen Besuch der Veranstaltungen der Akademie nicht ohne Auswirkungen
bleiben kann. Geboren wurde ich am 6. Juli 1931 in Ranis, Thüringen. Bleibende
Eindrücke gaben mir die Mark Brandenburg — mein Vater war Landarzt in einem
kleinen Dorf jenseits der Oder — mit ihren Kiefernwäldern auf sandigem Boden, die
Dorfschule in Crossen/Oder, vor allem aber das Internat der Herrnhuter Brüder-
gemeinde zu Niesky/Oberlausitz mit seiner unvergleichlichen Ausstrahlung einer
wahren Lehrer-Schüler-Gemeinschaft. — Flucht, Vertreibung, Flüchtlingslager und
schließlich Bäckerlehre in Landsberg/Dosse und später in Potsdam verschafften mir
in nur einem Jahr einen beträchtlichen Vorrat an experimenteller Lebenserfahrung,
praktizierter Flexibilität und Risikobereitschaft sowie den totalen Verlust aller schu-
lischen Kenntnisse. Dank des Roten Kreuzes traf sich die Familie 1946 beim kriegs-