Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011
— 2012
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DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2011
DOI Kapitel:Nachrufe
DOI Artikel:Chaniōtēs, Angelos: Géza Alföldy (7. 6. 1935 – 6. 11. 2011)
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- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-31 Verzeichnis der Mitglieder
- 32 Tabula mortuorum
-
33-231
I. Das Geschäftsjahr 2011
- 33-66 Jahresfeier am 28. Mai 2011
-
67-134
Wissenschaftliche Sitzungen
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
- 70-71 Sitzung der Math.-nat. Klasse am 21. Januar 2011
-
71-74
Gesamtsitzung am 22. Januar 2011
-
74-77
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. April 2011
-
78-84
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. April 2011
- 84-85 Gesamtsitzung am 16. April 2011
-
86-95
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. Juli 2011
-
96-98
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. Juli 2011
-
98-115
Gesamtsitzung am 16. Juli 2011
-
116-118
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 28. Oktober 2011
-
119-122
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 28. Oktober 2011
-
122-126
Gesamtsitzung am 29. Oktober 2011
-
126-128
Öffentliche Gesamtsitzung in Konstanz am 10. Dezember 2011
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
-
135-156
Veranstaltungen
-
157-202
Antrittsreden
-
203-231
Nachrufe
-
232-304
II. Die Forschungsvorhaben
- 232-235 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
-
236-304
Tätigkeitsberichte
- 236-238 1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 238-246 2. The Role of Culture in Early Expansions of Humans
- 246-249 3. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 249-255 4. Deutsches Rechtswörterbuch
- 255-257 5. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 257-259 6. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
- 260-262 7. Melanchthon-Briefwechsel
- 263-265 8. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 266-267 9. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 267-269 10. Europa Humanistica
- 270-272 11. Epigraphische Datenbank römischer Inschriften
- 273-278 12. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 278-280 13. Buddhistische Steininschriften in Nord-China
- 281-282 14. Année Philologique
- 282-288 15. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 288-292 16. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
- 292-295 17. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
- 295-297 18. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle (Heidelberg/Eichstätt)
- 298-302 19. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 302-304 20. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg)
-
305-365
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 305-315 A. Die Preisträger
- 316-362 B. Das WIN-Kolleg
-
363-365
C. Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler
- 366-378 Anhang
224
NACHRUFE
GEZA ALFÖLDY
(7.6.1935-6.11.2011)
Geza Alföldy, einer der bedeutendsten Althistoriker der letzten 50 Jahre, führender
Forscher auf dem Gebiet der römischen Epigraphik und einflussreicher akademi-
scher Lehrer, legte mit bewundernswerter Arbeitskraft mehr als 580 wissenschaftliche
Arbeiten in sieben Sprachen vor, prägte die Forschung in seinem Fach nachhaltig,
forderte Generationen von jungen Wissenschaftlern in jeder Hinsicht und trieb die
Internationalisierung der deutschen Geisteswissenschaften maßgeblich voran. Er hat
ganz entscheidend unser Verständnis von der Gesellschaft undVerwaltung des Römi-
schen Reiches, der Herausbildung und der Rolle der Eliten und der Medien ihrer
Selbstdarstellung gefordert und dadurch einen wichtigen Beitrag auch zur allgemei-
nen Geschichte und zu den Sozialwissenschaffen geleistet.
Am 7. Juni 1935 in Budapest geboren, studierte Geza Alföldy Alte Geschichte
und Archäologie an der Universität Budapest (1953-1958), wo er 1959 promoviert
wurde. Als Student erlebte er aus unmittelbarer Nähe den Aufstand des Jahres 1956
und seine brutale Niederschlagung durch die sowjetische Besatzungsmacht, ein ihn
prägendes Ereignis. Auch akademisch waren jene Jahre in Budapest, wo er nach
Abschluss seines Studiums 1960-1965 als Assistent am Institut für Alte Geschichte an
der dortigen Universität tätig war, prägend. Mit Respekt und Hochachtung äußerte
er sich immer über den Althistoriker Istvän Hahn und den früh verstorbenen
Archäologen und Epigraphiker Andreas Möcsy. Zu den Althistorikern, von denen er
Impulse erhielt, gehören ferner sein Landsmann Andreas Alföldi, Sir Ronald Syme,
von dessen Roman Revolution er in seinen Vorlesungen stets mit großer Bewunderung
sprach, und die Meister der Prosopographie Hans-Georg Pflaum und Eric Birley.
1965 gelang Alföldy die Migration in den Westen unter schweren Bedingun-
gen, die er nie vergessen sollte. Er arbeitete zunächst zusammen mit seiner zweiten
Frau, der Prähistorikerin Dr. Sigrid Alföldy, am Rheinischen Landesmuseum in
NACHRUFE
GEZA ALFÖLDY
(7.6.1935-6.11.2011)
Geza Alföldy, einer der bedeutendsten Althistoriker der letzten 50 Jahre, führender
Forscher auf dem Gebiet der römischen Epigraphik und einflussreicher akademi-
scher Lehrer, legte mit bewundernswerter Arbeitskraft mehr als 580 wissenschaftliche
Arbeiten in sieben Sprachen vor, prägte die Forschung in seinem Fach nachhaltig,
forderte Generationen von jungen Wissenschaftlern in jeder Hinsicht und trieb die
Internationalisierung der deutschen Geisteswissenschaften maßgeblich voran. Er hat
ganz entscheidend unser Verständnis von der Gesellschaft undVerwaltung des Römi-
schen Reiches, der Herausbildung und der Rolle der Eliten und der Medien ihrer
Selbstdarstellung gefordert und dadurch einen wichtigen Beitrag auch zur allgemei-
nen Geschichte und zu den Sozialwissenschaffen geleistet.
Am 7. Juni 1935 in Budapest geboren, studierte Geza Alföldy Alte Geschichte
und Archäologie an der Universität Budapest (1953-1958), wo er 1959 promoviert
wurde. Als Student erlebte er aus unmittelbarer Nähe den Aufstand des Jahres 1956
und seine brutale Niederschlagung durch die sowjetische Besatzungsmacht, ein ihn
prägendes Ereignis. Auch akademisch waren jene Jahre in Budapest, wo er nach
Abschluss seines Studiums 1960-1965 als Assistent am Institut für Alte Geschichte an
der dortigen Universität tätig war, prägend. Mit Respekt und Hochachtung äußerte
er sich immer über den Althistoriker Istvän Hahn und den früh verstorbenen
Archäologen und Epigraphiker Andreas Möcsy. Zu den Althistorikern, von denen er
Impulse erhielt, gehören ferner sein Landsmann Andreas Alföldi, Sir Ronald Syme,
von dessen Roman Revolution er in seinen Vorlesungen stets mit großer Bewunderung
sprach, und die Meister der Prosopographie Hans-Georg Pflaum und Eric Birley.
1965 gelang Alföldy die Migration in den Westen unter schweren Bedingun-
gen, die er nie vergessen sollte. Er arbeitete zunächst zusammen mit seiner zweiten
Frau, der Prähistorikerin Dr. Sigrid Alföldy, am Rheinischen Landesmuseum in