Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011
— 2012
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DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2011
DOI Kapitel:Nachrufe
DOI Artikel:Jäger, Willi: Klaus Kirchgässner (26. 12. 1931 – 9. 7. 2011)
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- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-31 Verzeichnis der Mitglieder
- 32 Tabula mortuorum
-
33-231
I. Das Geschäftsjahr 2011
- 33-66 Jahresfeier am 28. Mai 2011
-
67-134
Wissenschaftliche Sitzungen
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
- 70-71 Sitzung der Math.-nat. Klasse am 21. Januar 2011
-
71-74
Gesamtsitzung am 22. Januar 2011
-
74-77
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. April 2011
-
78-84
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. April 2011
- 84-85 Gesamtsitzung am 16. April 2011
-
86-95
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. Juli 2011
-
96-98
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. Juli 2011
-
98-115
Gesamtsitzung am 16. Juli 2011
-
116-118
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 28. Oktober 2011
-
119-122
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 28. Oktober 2011
-
122-126
Gesamtsitzung am 29. Oktober 2011
-
126-128
Öffentliche Gesamtsitzung in Konstanz am 10. Dezember 2011
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
-
135-156
Veranstaltungen
-
157-202
Antrittsreden
-
203-231
Nachrufe
-
232-304
II. Die Forschungsvorhaben
- 232-235 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
-
236-304
Tätigkeitsberichte
- 236-238 1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 238-246 2. The Role of Culture in Early Expansions of Humans
- 246-249 3. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 249-255 4. Deutsches Rechtswörterbuch
- 255-257 5. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 257-259 6. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
- 260-262 7. Melanchthon-Briefwechsel
- 263-265 8. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 266-267 9. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 267-269 10. Europa Humanistica
- 270-272 11. Epigraphische Datenbank römischer Inschriften
- 273-278 12. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 278-280 13. Buddhistische Steininschriften in Nord-China
- 281-282 14. Année Philologique
- 282-288 15. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 288-292 16. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
- 292-295 17. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
- 295-297 18. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle (Heidelberg/Eichstätt)
- 298-302 19. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 302-304 20. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg)
-
305-365
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 305-315 A. Die Preisträger
- 316-362 B. Das WIN-Kolleg
-
363-365
C. Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler
- 366-378 Anhang
210
NACHRUFE
KLAUS KIRCHGÄSSNER
(26.12.1931-9.7.2011)
Professor Dr. Klaus Kirchgässner verstarb am 9. 7. 2011 in Konstanz in seinem acht-
zigsten Lebensjahr. Mit ihm verlor die Akademie eine der farbigen Persönlichkeiten,
die ihren besonderen Wert ausmachen. Er wurde 1996 in die Akademie berufen, an
deren Arbeit er sehr aktiv teilnahm, bis eine Erkrankung dies nicht mehr zuließ.
Er wurde am 26.12.1931 in Mannheim geboren und wuchs im südlichen
Schwarzwald auf. Er studierte 1951-56 in Freiburg Mathematik und Physik, wobei
er sicherlich von Anfang an zu den Grenzgängern zwischen den Disziplinen und
zwischen Theorie und Anwendungen gehörte. Er selbst sagte von sich, dass seine
Bestimmung nicht in der theoretischen Mathematik läge, sondern in der Beschäfti-
gung mit konkreten Anwendungen in den Wissenschaften. Dabei hätte ihn der per-
sönliche Bezug zunächst zu Henry Görtier, der aus dem von Ludwig Prandtl stark
geprägten Institut für Strömungsforschung in Göttingen stammte und die „Ange-
wandte“ Mathematik in Freiburg aufbaute, besonders beeinflusst. Dass sich diese
Aussage stärker auf die Motivation als auf mathematischen Sachinhalt bezieht, zeigt
seine wissenschaftliche Arbeit, die einen sehr beträchtlichen und substantiellen Anteil
an Entwicklung und Einsatz von Theorie enthält. Seine Doktorarbeit „Beiträge zur
hydrodynamischen Stabilitätstheorie“, die er bei Görtier 1959 schrieb, steht am
Anfang seiner beeindruckenden mathematischen Forschung, die ausgehend von
Herausforderungen insbesondere der Mechanik und Dynamik von Strömungen zu
entscheidenden Fortschritten der Mathematik nichtlinearer Systeme und der Parti-
ellen Differentialgleichungen führte. Wichtig für die weitere Entwicklung von Klaus
Kirchgässner waren auch die Forschung und Lehre von Joachim Nitsche, der einer
der Pioniere des wissenschaftlichen Einsatzes von Computern und der dafür not-
wendigen numerischen Verfahren war und in Freiburg wirkte. Kirchgässner hat diese
Seite der Forschung auch später immer beachtet.
NACHRUFE
KLAUS KIRCHGÄSSNER
(26.12.1931-9.7.2011)
Professor Dr. Klaus Kirchgässner verstarb am 9. 7. 2011 in Konstanz in seinem acht-
zigsten Lebensjahr. Mit ihm verlor die Akademie eine der farbigen Persönlichkeiten,
die ihren besonderen Wert ausmachen. Er wurde 1996 in die Akademie berufen, an
deren Arbeit er sehr aktiv teilnahm, bis eine Erkrankung dies nicht mehr zuließ.
Er wurde am 26.12.1931 in Mannheim geboren und wuchs im südlichen
Schwarzwald auf. Er studierte 1951-56 in Freiburg Mathematik und Physik, wobei
er sicherlich von Anfang an zu den Grenzgängern zwischen den Disziplinen und
zwischen Theorie und Anwendungen gehörte. Er selbst sagte von sich, dass seine
Bestimmung nicht in der theoretischen Mathematik läge, sondern in der Beschäfti-
gung mit konkreten Anwendungen in den Wissenschaften. Dabei hätte ihn der per-
sönliche Bezug zunächst zu Henry Görtier, der aus dem von Ludwig Prandtl stark
geprägten Institut für Strömungsforschung in Göttingen stammte und die „Ange-
wandte“ Mathematik in Freiburg aufbaute, besonders beeinflusst. Dass sich diese
Aussage stärker auf die Motivation als auf mathematischen Sachinhalt bezieht, zeigt
seine wissenschaftliche Arbeit, die einen sehr beträchtlichen und substantiellen Anteil
an Entwicklung und Einsatz von Theorie enthält. Seine Doktorarbeit „Beiträge zur
hydrodynamischen Stabilitätstheorie“, die er bei Görtier 1959 schrieb, steht am
Anfang seiner beeindruckenden mathematischen Forschung, die ausgehend von
Herausforderungen insbesondere der Mechanik und Dynamik von Strömungen zu
entscheidenden Fortschritten der Mathematik nichtlinearer Systeme und der Parti-
ellen Differentialgleichungen führte. Wichtig für die weitere Entwicklung von Klaus
Kirchgässner waren auch die Forschung und Lehre von Joachim Nitsche, der einer
der Pioniere des wissenschaftlichen Einsatzes von Computern und der dafür not-
wendigen numerischen Verfahren war und in Freiburg wirkte. Kirchgässner hat diese
Seite der Forschung auch später immer beachtet.