Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011 — 2012

DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2011
DOI Kapitel:
Nachrufe
DOI Artikel:
Roquette, Peter: Heinrich-Wolfgang Leopoldt (22. 8. 1927 – 28. 7. 2011)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0190
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Heinrich-Wolfgang Leopoldt

209

theorie entwickelt hat. Dies geschah u. a. in Zusammenarbeit und unter dem Ein-
fluss des deutsch-amerikanischen Mathematikers Hans Zassenhaus. Heute sind eine
Reihe von Leopoldts Schülern als Hochschullehrer insbesondere im Bereich des
wissenschaftlichen Rechnens tätig und tragen somit seine Ideen weiter.
Leopoldt selbst verkörperte in seiner ruhigen, bescheidenen Art den Typus
eines echten Wissenschaftlers, der bereit ist, seine eigene Person zugunsten der Sache
zurückzustellen. Sein sicherer und unbestechlicher Rat in wissenschaftlichen Fragen
wurde bei allen, die ihn kannten, geschätzt. Seine Vorträge zeichneten sich durch
Klarheit und Eindringlichkeit aus; er galt als ein Meister in der Darstellung. Seine
wissenschaftlichen Publikationen sind nicht zahlreich. Sein Schriftenverzeichnis ist
klein, wenn man es nach dem äußeren Umfang misst. In Bezug auf den wissen-
schaftlichen Gehalt, auf Tiefe, Bedeutung und Wirkung gehört jedoch sein Werk zu
den Perlen mathematischer Forschung im vergangenen Jahrhundert.
Leopoldt war verheiratet und hat fünf Kinder. Nach seiner Emeritierung zog
er sich auf ein Dorf in Norddeutschland zurück (Unterlüß bei Celle), wo er sich vor-
nehmlich dem geliebten Klavierspiel widmete.
PETER ROQUETTE
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften