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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011 — 2012

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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7. Melanchthon-Briefwechsel
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https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0241
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TÄTIGKEITSBERICHTE

7. Melanchthon-Briefwechsel
Kritische und kommentierte Gesamtausgabe des Briefwechsels Melanchthons, ange-
legt in zwei Reihen: dem Regestenwerk, das eine erste Erschließung der Korre-
spondenz durch Verständnishilfen, exakte Datierungen und Register bietet, und der
eigentlichen Edition des Briefwechsels.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Ernst Gustav Jung, Wilhelm Kühlmann,
Thomas Maissen (Vorsitzender), Christoph Strohm, Eike Wolgast; Prof. Dr. Berndt
Hamm, Erlangen.
Leiterin der Forschungsstelle: Dr. Christine Mundhenk.
Mitarbeiter: Dr. Matthias Dall’Asta, Heidi Hein, Tobias Gilcher M.A.
Im Berichtsjahr haben Matthias Dall’Asta, Heidi Hein und Christine Mundhenk die
editorischen Arbeiten an Band T 12 abgeschlossen. Der Band konnte Ende Juni in
den Druck gehen und ist im August 2011 erschienen.
Mit Band T 13, dessen Bearbeitung dann begonnen wurde, sind wir im Jahr
1544 angekommen. Am Reichstag, zu dem der Kaiser nach Speyer geladen hatte,
nimmt Melanchthon nicht teil, sondern verfolgt die Verhandlungen von Wittenberg
aus. Die Türken in Ungarn und andere Krisenherde verbreiten eine gefährliche
Unruhe in Europa und überschatten den Alltag des Wittenberger Professors. 369
Briefe und andere Schriftstücke dokumentieren die vielfältigen Tätigkeitsbereiche
Melanchthons, der über die große Last der Aufgaben klagt. Der neu entflammte
Abendmahlsstreit und Spannungen mit Luther lassen ihn sogar an den Weggang aus
Wittenberg denken — „in hac senecta exilium expecto“ („in meinem hohen Alter
befürchte ich die Verbannung“), schreibt er (MBW 3665). Privat bereitet ihm die
unglückliche Ehe seiner Tochter Anna Sabinus großen Kummer; zutiefst besorgt ver-
folgt er den Umzug ihrer Familie ins ferne Königsberg, wohin Georg Sabinus als
Rektor der neugegründeten Universität berufen worden ist. Seine Sorgen teilt
Melanchthon seinem engsten Freund mit, dem Leipziger Gräzisten Joachim
Camerarius. 40 Briefe Melanchthons an ihn belegen den intensiven Austausch, den
die Freunde pflegten. Die Arbeit an diesem Band schritt zügig voran, so dass bis zum
Jahresende alle Stücke bearbeitet werden konnten.
Sobald die Editionsarbeit an T 13 begonnen wurde, widmete sich Tobias
Gilcher der Vorbereitung des nächsten Bandes, T 14. Wie bei den vorangegangenen
Bänden mussten auch hier die aktuellen Druckkodierungen in die Rohdatei einge-
fügt, fehlende Drucke und Handschriften aufgespürt und bestellt werden. Besonders
erfreulich war dabei ein „Fund“: Unsere Anfrage nach der einzigen handschriftlichen
Quelle eines Schreibens der Wittenberger Theologen an Herzog Barnim von Pom-
mern vom 2. Juli 1545 (MBW 3942), die sich im Stadtarchiv Stralsund befinden soll-
te, wurde zuerst mit einer Verlustmeldung beantwortet; eine Woche später bekamen
wir die freudige Mitteilung, dass der gesuchte Brief in einer anderen Akte, der er
 
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