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Antrittsreden
Antrittsrede von Frau SABINA pauen
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 23. Januar 2011.
Dankbar nehme ich die Ehre an, in die Heidelberger
Akademie der Wissenschaften aufgenommen zu wer-
den! Mit meiner Antrittsrede möchte ich Ihnen
zunächst meinen Werdegang und später auch mein For-
schungsgebiet vorstellen.
Zu meinem Werdegang:
Geboren wurde ich 1963 in Bonn/Beuel als erstes von
zwei Kindern. Mein Vater arbeitete als Pilot in der
zivilen Luftfahrt und meine Mutter blieb zunächst
zuhause, um sich ganz der Kindererziehung zu wid-
men, bevor sie 1972 mit dem Studium der Sozialpädagogik begann und an-
schließend als Vorschullehrerin arbeitete. Beiden Eltern verdanke ich viel; mit ihrer
Unterstützung durfte ich lernen, meinen eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und neu-
gierig auf die Welt zuzugehen. Sie haben mich stets in dem Bestreben bestärkt, das,
was mir am Herzen liegt, auch mit ganzem Herzen zu tun. Aufgewachsen und zur
Schule gegangen bin ich in Hessen (Dietzenbach und Heusenstamm). Schon als
Schülerin lernte ich ausgesprochen gerne, hatte zunächst aber keine eindeutige
Vorliebe für ein bestimmtes Fach. So kam es, dass ich mich für das Studium der
Psychologie interessierte. Hier durfte ich mich sowohl mit mathematischen als auch
mit naturwissenschaftlichen und mit sprachlichen Themen befassen und erhielt
zudem eine Ausbildung im Umgang mit anderen Menschen. Das war genau, was ich
wollte! Schon während meiner Grundausbildung in Frankfurt übte die experimen-
telle Entwicklungspsychologie eine besondere Faszination auf mich aus. Wie wir
werden, was wir sind, ist bis heute eine Leitfrage meiner Forschung. Mit großer
Freude besuchte ich die Veranstaltungen von Prof. F. Wilkening. Nach dem Vor-
diplom wechselte ich an die Universität Marburg, die für ihren entwicklungspsy-
chologisch-pädagogischen Schwerpunkt einen besonders guten Ruf genoss. Meine
Diplomarbeit schrieb ich bei Prof. D. Rost. Sie beschäftigte sich mit dem Zusam-
menhang zwischen Prüfungsangst, Selbstkonzept und Selbstaufmerksamkeit im
Jugendalter. Direkt nach dem Diplom erhielt ich eine Promotionsstelle bei Prof. R.
Silbereisen in Gießen und erforschte unter seiner Anleitung die Ursachen von
Drogenmissbrauch bei Jugendlichen. Schon bald wurde mir jedoch klar, dass die
Fragebogenforschung nicht so gut zu mir passte wie das experimentelle Vorgehen
und ich bewarb mich auf ein Promotionsstipendium der VW-Stiftung, das mein
erster Lehrer Prof. F. Wilkening vergab. In den folgenden drei Jahren forschte ich zur
Denkentwicklung im Grundschulalter. Genau gesagt untersuchte ich intuitive
Antrittsreden
Antrittsrede von Frau SABINA pauen
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 23. Januar 2011.
Dankbar nehme ich die Ehre an, in die Heidelberger
Akademie der Wissenschaften aufgenommen zu wer-
den! Mit meiner Antrittsrede möchte ich Ihnen
zunächst meinen Werdegang und später auch mein For-
schungsgebiet vorstellen.
Zu meinem Werdegang:
Geboren wurde ich 1963 in Bonn/Beuel als erstes von
zwei Kindern. Mein Vater arbeitete als Pilot in der
zivilen Luftfahrt und meine Mutter blieb zunächst
zuhause, um sich ganz der Kindererziehung zu wid-
men, bevor sie 1972 mit dem Studium der Sozialpädagogik begann und an-
schließend als Vorschullehrerin arbeitete. Beiden Eltern verdanke ich viel; mit ihrer
Unterstützung durfte ich lernen, meinen eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und neu-
gierig auf die Welt zuzugehen. Sie haben mich stets in dem Bestreben bestärkt, das,
was mir am Herzen liegt, auch mit ganzem Herzen zu tun. Aufgewachsen und zur
Schule gegangen bin ich in Hessen (Dietzenbach und Heusenstamm). Schon als
Schülerin lernte ich ausgesprochen gerne, hatte zunächst aber keine eindeutige
Vorliebe für ein bestimmtes Fach. So kam es, dass ich mich für das Studium der
Psychologie interessierte. Hier durfte ich mich sowohl mit mathematischen als auch
mit naturwissenschaftlichen und mit sprachlichen Themen befassen und erhielt
zudem eine Ausbildung im Umgang mit anderen Menschen. Das war genau, was ich
wollte! Schon während meiner Grundausbildung in Frankfurt übte die experimen-
telle Entwicklungspsychologie eine besondere Faszination auf mich aus. Wie wir
werden, was wir sind, ist bis heute eine Leitfrage meiner Forschung. Mit großer
Freude besuchte ich die Veranstaltungen von Prof. F. Wilkening. Nach dem Vor-
diplom wechselte ich an die Universität Marburg, die für ihren entwicklungspsy-
chologisch-pädagogischen Schwerpunkt einen besonders guten Ruf genoss. Meine
Diplomarbeit schrieb ich bei Prof. D. Rost. Sie beschäftigte sich mit dem Zusam-
menhang zwischen Prüfungsangst, Selbstkonzept und Selbstaufmerksamkeit im
Jugendalter. Direkt nach dem Diplom erhielt ich eine Promotionsstelle bei Prof. R.
Silbereisen in Gießen und erforschte unter seiner Anleitung die Ursachen von
Drogenmissbrauch bei Jugendlichen. Schon bald wurde mir jedoch klar, dass die
Fragebogenforschung nicht so gut zu mir passte wie das experimentelle Vorgehen
und ich bewarb mich auf ein Promotionsstipendium der VW-Stiftung, das mein
erster Lehrer Prof. F. Wilkening vergab. In den folgenden drei Jahren forschte ich zur
Denkentwicklung im Grundschulalter. Genau gesagt untersuchte ich intuitive