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TÄTIGKEITSBERICHTE
von Karnak und ihre Parallele in Köm Ombo“. Die nun in der Reihe Studien zur
spätägyptischen Religion vorliegende Studie basiert auf einer im April 2010 an der
Universität Tübingen eingereichten Magisterarbeit, die in der ersten Hälfte des Jah-
res 2011 in Hinblick auf die Zielsetzungen des Akademieprojektes überarbeitet
wurde. Gegenstand der Untersuchung sind zwei Prozessionen im Soubassement, die
dem so genannten ökonomischen Typus angehören, d. h. sich aus Gaben wie Milch,
Brot oder Wein tragenden Gottheiten zusammensetzen. An das Faksimile, die
Abschrift in Druckhieroglyphen, die Transliteration und die Übersetzung der Ein-
zeltexte schließt sich jeweils ein philologischer sowie inhaltlicher Kommentar an, der
die Prozessionen mit anderen Vertretern ihrer Gattung in Verbindung zu bringen ver-
sucht. Zur Untersuchung des Verhältnisses von Bild und Text ist stets ein Abschnitt
zur Analyse der Darstellungen angefügt. Eine Synthese schließlich befasst sich mit
der Reihenfolge der Gabenträger und stellt Bezüge zuVorgängern und verwandten
Textsorten her.
Veröffentlichungen (nur Monographien):
Alexa Rickert: Gottheit und Gabe. Eine ökonomische Prozession im Soubassement
des Opettempels von Karnak und ihre Parallele in Köm Ombo, Studien zur
spätägyptischen Religion 4, Wiesbaden 2011.
Daniel von Recklinghausen und Martin Andreas Stadler, Kultorte. Mythen, Wissen-
schaft und Alltag in den Tempeln Ägyptens, Berlin 2011.
20. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg im Breisgau)
Seit dem 1. Januar 2011 beherbergt die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg die
Forschungsstelle „Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie“.
Ziel des Projekts ist es, die Fragmente der griechischen Komödie seit dem
5. Jahrhundert v. Chr., die in den acht umfangreichen Bänden der Poetae Coinici
Graeci (hrsg. von Rudolf Kassel und Colin Austin, Berlin - New York 19831F.) ediert
sind, durch Kommentare zu erschließen und damit das einseitige, vorwiegend durch
die teilweise erhaltenen Autoren Aristophanes und Menander bestimmte Bild von
der Geschichte der griechischen Komödie zu korrigieren und zu ergänzen. Die Auf-
arbeitung des umfangreichen Materials verspricht neue Erkenntnisse zur Sprache
und Technik der Komödie, zur Titelbildung, zu Fragen der Intertextualität, zu litera-
tursoziologischen Aspekten und zur Entwicklung des Literaturbetriebs (Inszenie-
rung, gesellschaftliche Stellung der Dichter, Finanzierung, Distribution der Werke),
zur politischen Funktion der Gattung (u. a. auch zur Prosopographie, da in den
Komödien eine Vielzahl historischer Personen erscheinen), zur Überlieferungsge-
schichte und zum Schulbetrieb der Antike bis in die byzantinische Zeit, zur Wissen-
schaftsgeschichte seit der antiken Kommentierungstätigkeit, die in den umfang-
reichen Scholien bezeugt ist, sowie zum Bereich der Sacherklärungen, der sog. Rea-
lien. Die Kommentierung der Fragmente von Autoren der Neuen Komödie aus der
Zeit des Hellenismus verspricht Licht in eine in der altphilologischen Forschung in
extenso und kontrovers diskutierte Frage zu bringen: Sind die römischen Komö-
TÄTIGKEITSBERICHTE
von Karnak und ihre Parallele in Köm Ombo“. Die nun in der Reihe Studien zur
spätägyptischen Religion vorliegende Studie basiert auf einer im April 2010 an der
Universität Tübingen eingereichten Magisterarbeit, die in der ersten Hälfte des Jah-
res 2011 in Hinblick auf die Zielsetzungen des Akademieprojektes überarbeitet
wurde. Gegenstand der Untersuchung sind zwei Prozessionen im Soubassement, die
dem so genannten ökonomischen Typus angehören, d. h. sich aus Gaben wie Milch,
Brot oder Wein tragenden Gottheiten zusammensetzen. An das Faksimile, die
Abschrift in Druckhieroglyphen, die Transliteration und die Übersetzung der Ein-
zeltexte schließt sich jeweils ein philologischer sowie inhaltlicher Kommentar an, der
die Prozessionen mit anderen Vertretern ihrer Gattung in Verbindung zu bringen ver-
sucht. Zur Untersuchung des Verhältnisses von Bild und Text ist stets ein Abschnitt
zur Analyse der Darstellungen angefügt. Eine Synthese schließlich befasst sich mit
der Reihenfolge der Gabenträger und stellt Bezüge zuVorgängern und verwandten
Textsorten her.
Veröffentlichungen (nur Monographien):
Alexa Rickert: Gottheit und Gabe. Eine ökonomische Prozession im Soubassement
des Opettempels von Karnak und ihre Parallele in Köm Ombo, Studien zur
spätägyptischen Religion 4, Wiesbaden 2011.
Daniel von Recklinghausen und Martin Andreas Stadler, Kultorte. Mythen, Wissen-
schaft und Alltag in den Tempeln Ägyptens, Berlin 2011.
20. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg im Breisgau)
Seit dem 1. Januar 2011 beherbergt die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg die
Forschungsstelle „Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie“.
Ziel des Projekts ist es, die Fragmente der griechischen Komödie seit dem
5. Jahrhundert v. Chr., die in den acht umfangreichen Bänden der Poetae Coinici
Graeci (hrsg. von Rudolf Kassel und Colin Austin, Berlin - New York 19831F.) ediert
sind, durch Kommentare zu erschließen und damit das einseitige, vorwiegend durch
die teilweise erhaltenen Autoren Aristophanes und Menander bestimmte Bild von
der Geschichte der griechischen Komödie zu korrigieren und zu ergänzen. Die Auf-
arbeitung des umfangreichen Materials verspricht neue Erkenntnisse zur Sprache
und Technik der Komödie, zur Titelbildung, zu Fragen der Intertextualität, zu litera-
tursoziologischen Aspekten und zur Entwicklung des Literaturbetriebs (Inszenie-
rung, gesellschaftliche Stellung der Dichter, Finanzierung, Distribution der Werke),
zur politischen Funktion der Gattung (u. a. auch zur Prosopographie, da in den
Komödien eine Vielzahl historischer Personen erscheinen), zur Überlieferungsge-
schichte und zum Schulbetrieb der Antike bis in die byzantinische Zeit, zur Wissen-
schaftsgeschichte seit der antiken Kommentierungstätigkeit, die in den umfang-
reichen Scholien bezeugt ist, sowie zum Bereich der Sacherklärungen, der sog. Rea-
lien. Die Kommentierung der Fragmente von Autoren der Neuen Komödie aus der
Zeit des Hellenismus verspricht Licht in eine in der altphilologischen Forschung in
extenso und kontrovers diskutierte Frage zu bringen: Sind die römischen Komö-