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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011 — 2012

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0217
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TÄTIGKEITSBERICHTE

Tä tigkei tsberich te
1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
Das Goethe-Wörterbuch ist ein individualsprachliches Bedeutungswörterbuch, das
den gesamten Wortschatz Goethes, ca. 90.000 Stichwörter, in alphabetischer Anord-
nung und systematisch nach Gebrauchsweisen gegliederten Wortartikeln wiedergibt.
Dabei werden Gemeinsprachlichkeit, vielfältige Fachsprachlichkeit und das Beson-
dere der Goetheschen Dichtersprache gleichermaßen berücksichtigt. So ist das
Goethe-Wörterbuch nicht nur ein Instrument der Goethe-Philologie, sondern auch
eine Informationsquelle für Wissenschafts- und Kulturgeschichte, Begriffs- und
Ideengeschichte. Der Sprachwissenschaft bietet es, neben repräsentativen wortge-
schichtlichen Befunden zur Formationsepoche unserer Gegenwartssprache, ein soli-
des Fundament für jede umfassende Darstellung des Deutschen in seiner kultur-
sprachlichen Dimension.
Mitglieder der interakademischen Kommission für das Goethe-Wörterbuch:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Werner Frick, Fritz Peter Knapp;
Prof. Dr. Wilfried Barner, Göttingen; Prof. Dr. Manfred Bierwisch, Berlin; Prof. Dr.
Andreas Gardt, Kassel (Vorsitzender); Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Mannheim.
Leitung der Arbeitsstelle: Dr. Rüdiger Welter.
Mitarbeiter:
Dr. Martina Eicheldinger, Dr. Beatrice Frank, Norbert Machheit, Lydia Quaas (f),
Kornelia Wegenast.
Mit der im Spätsommer 2011 erschienenen Lieferung VI2 (‘Mandandane — Medi-
zinalaufwand’) konnte der fünfte Band abgeschlossen und dem Publikum vorgelegt
werden, schon im ersten Quartal 2012 wird er vollständig auch im Netz verfügbar
sein. Dann wird auch die erste von Tübingen durchredigierte Lieferung (‘Medizi-
nalausgabe — mikrokosmisch’) von Band VI vorliegen. Innerhalb des Zeitplans
fertiggestellt wurden auch die Tübinger Anteile an der Bearbeitungsstrecke
‘Os — Prüfung’. Allerdings waren die mit der 3. „Wahl” an Tübingen gefallenen
O/P-Strecken auch eher eine ‘Prüfung’, weil es sich überwiegend um gering belegte
Lemmata fachterminologischer Herkunft handelt — da heißt es recherchieren, bis die
‘Polizei’ kommt! Unter ‘Polizei’ übrigens versteht das ausgehende achtzehnte Jahr-
hundert noch kaum die modernen Strafverfolgungs- und Straftatvereitelungskräfte,
sondern, wie schon in barocker Staatslehre, die Gesamtheit der Maßnahmen, die den
Bürgern Rechtssicherheit und Wohlfahrt bringen, „good governance” in heutiger
Diktion. Wie auch immer — nicht die richtige Adresse für eine ‘Provokationsintro-
duktion’! — Neben Exoten wie ‘Petarde’,‘Petusu’,‘Peziza’ oder‘Promedon’ dominiert
(mit zahlreichen Ableitungen) Klerikales: ‘Pfaffe’, ‘Pfarrer’, ‘Pope’, ‘Priester’, ‘Prior’,
dazu der ‘Protestant’, der ‘Protestantismus’ und das spezifisch ‘Protestantische’, spezi-
 
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