Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011
— 2012
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https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0107
DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2011
DOI Kapitel:Wissenschaftliche Sitzungen
DOI Kapitel:Gesamtsitzung am 29. Oktober 2011
DOI Artikel:Krammer, Peter H.: Was ist individualisierte Medizin?: Über Chancen und Gefahr der maßgeschneiderten Behandlung nach Genomanalyse$dImpulsreferat von Peter H. Krammer
DOI Kapitel:Öffentliche Gesamtsitzung in Konstanz am 10. Dezember 2011
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0107
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-31 Verzeichnis der Mitglieder
- 32 Tabula mortuorum
-
33-231
I. Das Geschäftsjahr 2011
- 33-66 Jahresfeier am 28. Mai 2011
-
67-134
Wissenschaftliche Sitzungen
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
- 70-71 Sitzung der Math.-nat. Klasse am 21. Januar 2011
-
71-74
Gesamtsitzung am 22. Januar 2011
-
74-77
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. April 2011
-
78-84
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. April 2011
- 84-85 Gesamtsitzung am 16. April 2011
-
86-95
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 15. Juli 2011
-
96-98
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 15. Juli 2011
-
98-115
Gesamtsitzung am 16. Juli 2011
-
116-118
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 28. Oktober 2011
-
119-122
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 28. Oktober 2011
-
122-126
Gesamtsitzung am 29. Oktober 2011
-
126-128
Öffentliche Gesamtsitzung in Konstanz am 10. Dezember 2011
-
67-70
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 21. Januar 2011
-
135-156
Veranstaltungen
-
157-202
Antrittsreden
-
203-231
Nachrufe
-
232-304
II. Die Forschungsvorhaben
- 232-235 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
-
236-304
Tätigkeitsberichte
- 236-238 1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 238-246 2. The Role of Culture in Early Expansions of Humans
- 246-249 3. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 249-255 4. Deutsches Rechtswörterbuch
- 255-257 5. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 257-259 6. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
- 260-262 7. Melanchthon-Briefwechsel
- 263-265 8. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 266-267 9. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 267-269 10. Europa Humanistica
- 270-272 11. Epigraphische Datenbank römischer Inschriften
- 273-278 12. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 278-280 13. Buddhistische Steininschriften in Nord-China
- 281-282 14. Année Philologique
- 282-288 15. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 288-292 16. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
- 292-295 17. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
- 295-297 18. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle (Heidelberg/Eichstätt)
- 298-302 19. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 302-304 20. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg)
-
305-365
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 305-315 A. Die Preisträger
- 316-362 B. Das WIN-Kolleg
-
363-365
C. Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler
- 366-378 Anhang
126
SITZUNGEN
Gegenwärtig konnte schon an zahlreichen Erkrankungen gezeigt werden, dass
das Vorhandensein von speziellen Markern (d. h. z.B. die Expression eines Proteins)
uns in die Lage versetzt, das Ansprechen eines Patienten auf eine Therapie vorher-
zusagen. Ein klassisches Beispiel ist die Expression des Östrogenrezeptors bei Brust-
krebszellen und das Ansprechen auf eine anti-hormonelle Therapie. Im strengen
Sinne ist dieser Ansatz nicht personalisiert sondern stratifiziert die Patientengruppe
in „Ansprecher“ und „Nichtansprecher“.
In der jüngeren Zeit wurden Medikamente entwickelt, die sehr spezifisch wir-
ken, aber sich für immer kleinere Gruppen von Patienten eignen. All diesen Medi-
kamenten ist gemeinsam, dass diese insgesamt sehr teuer sind und speziell in der
Onkologie zu einer Kostenexplosion führen. Die Hoffnung der personalisierten
Medizin ist, dass Kosten eingespart werden können, da man nur noch die Patienten
behandelt, die auf die Behandlung ansprechen. Es ist eine stark kontrovers geführte
Diskussion, ob diese Form der hochpreisigen Medizin von der Solidargemeinschaft
getragen werden soll oder ob Individuen ihre eigene Gesundheitsvorsorge dement-
sprechend ausrichten müssen.
Die Diagnose von Risikokonstellationen, die für den Patienten zu keinem
Zeitpunkt seines Lebens zu einer Erkrankung führen müssen, kann bei den Patien-
ten zu sehr großer Verunsicherung führen. Sie wird unsere Gesellschaft in den
nächsten Jahren vor neue Aufgaben stellen, da diese mit neuen bislang nicht existie-
renden Möglichkeiten der Krankheitsvorhersage und -therapie von geborenen und
ungeborenen Leben konfrontiert wird. Daher bedarf die personalisierte Medizin
einer intensiven ethischen Beratung.
Öffentliche Gesamtsitzung in Konstanz am 10. Dezember 2011
GRUßWORT DES REKTORS DER UNIVERSITÄT KONSTANZ
PROF. DR. ULRICH RÜDIGER
Sehr geehrter Herr Präsident Hahn,
verehrte Mitglieder der Akademie,
lieber Herr Seibel,
ich grüße auch alle Gäste,
herzlich willkommen an der Universität Konstanz!
Wir freuen uns sehr, nach 2002 erneut Gastgeber der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften für eine ihrer auswärtigen öffentlichen Sitzungen sein zu dürfen.
Dies mag an der üblichen Reihenfolge der jährlichen Besuche bei allen neun Lan-
desuniversitäten liegen, wir möchten aber gerne mehr darin sehen.
SITZUNGEN
Gegenwärtig konnte schon an zahlreichen Erkrankungen gezeigt werden, dass
das Vorhandensein von speziellen Markern (d. h. z.B. die Expression eines Proteins)
uns in die Lage versetzt, das Ansprechen eines Patienten auf eine Therapie vorher-
zusagen. Ein klassisches Beispiel ist die Expression des Östrogenrezeptors bei Brust-
krebszellen und das Ansprechen auf eine anti-hormonelle Therapie. Im strengen
Sinne ist dieser Ansatz nicht personalisiert sondern stratifiziert die Patientengruppe
in „Ansprecher“ und „Nichtansprecher“.
In der jüngeren Zeit wurden Medikamente entwickelt, die sehr spezifisch wir-
ken, aber sich für immer kleinere Gruppen von Patienten eignen. All diesen Medi-
kamenten ist gemeinsam, dass diese insgesamt sehr teuer sind und speziell in der
Onkologie zu einer Kostenexplosion führen. Die Hoffnung der personalisierten
Medizin ist, dass Kosten eingespart werden können, da man nur noch die Patienten
behandelt, die auf die Behandlung ansprechen. Es ist eine stark kontrovers geführte
Diskussion, ob diese Form der hochpreisigen Medizin von der Solidargemeinschaft
getragen werden soll oder ob Individuen ihre eigene Gesundheitsvorsorge dement-
sprechend ausrichten müssen.
Die Diagnose von Risikokonstellationen, die für den Patienten zu keinem
Zeitpunkt seines Lebens zu einer Erkrankung führen müssen, kann bei den Patien-
ten zu sehr großer Verunsicherung führen. Sie wird unsere Gesellschaft in den
nächsten Jahren vor neue Aufgaben stellen, da diese mit neuen bislang nicht existie-
renden Möglichkeiten der Krankheitsvorhersage und -therapie von geborenen und
ungeborenen Leben konfrontiert wird. Daher bedarf die personalisierte Medizin
einer intensiven ethischen Beratung.
Öffentliche Gesamtsitzung in Konstanz am 10. Dezember 2011
GRUßWORT DES REKTORS DER UNIVERSITÄT KONSTANZ
PROF. DR. ULRICH RÜDIGER
Sehr geehrter Herr Präsident Hahn,
verehrte Mitglieder der Akademie,
lieber Herr Seibel,
ich grüße auch alle Gäste,
herzlich willkommen an der Universität Konstanz!
Wir freuen uns sehr, nach 2002 erneut Gastgeber der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften für eine ihrer auswärtigen öffentlichen Sitzungen sein zu dürfen.
Dies mag an der üblichen Reihenfolge der jährlichen Besuche bei allen neun Lan-
desuniversitäten liegen, wir möchten aber gerne mehr darin sehen.