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SITZUNGEN
klagens — wirklich gut. Nach allen Kriterien wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit ist
das deutsche unter den fünf, nicht selten drei besten Wissenschaftssystemen der Welt.
Da „es“ immer noch besser gehen könnte, läse sich eine Wunschliste etwa so:
1. Möge der freie Wettstreit der Ideen, Menschen und Institutionen über Deutsch-
land und Europa hinaus eine Zukunft ermöglichen, die frei ist von Not und
Angst.
2. Möge eine kluge Balance zwischen nationaler und europäischer Forschungs-
forderung gefunden werden.
3. Mögen Politiker und Wissenschaftler ihre unterschiedlichen Rollen bewusst, in
Respekt voreinander und in dem Bewusstsein,Vorbilder für viele zu sein, wahr-
nehmen.
4. Möge der Bund seine Aufgabe, den lebendigen Geist in den Bundesländern
wegen fehlender Mittel nicht verkümmern zu lassen, rechtzeitig und immer
wieder neu erkennen und ihr gerecht werden.
5. Möge der wissenschaftliche Nachwuchs früh verdiente Selbständigkeit erhalten
und Kreativität vor Anpassung belohnt werden.
Es muss uns nachdenklich machen, dass nur etwa 30% der deutschen Hochschulab-
solventen sich gut auf ihren Beruf vorbereitet fühlen, in Frankreich etwa 70%.
Nie habe ich Herrn zu Putlitz sagen hören, es ginge ihm schlecht. Um seine Frau
trauert er. Er ist ein stolzer Vater von drei Söhnen und begeisterter Großvater: Die
Freude, mit der er mir das Bild seines jüngst geborenen, an dem Tage gerade einen
Tag alten Großkindes zeigte, war anrührend und ansteckend. Er freut sich daran, dass
die Familie, gerade auch seine Söhne, sich wieder in der Heimat engagieren.
Den lebendigen Geist in Deutschland und weit darüber hinaus hat Gisbert zu
Putlitz höchst wirkungsvoll unterstützt:
Er war und ist durch Tat und Person Vorbild nicht nur seiner Studenten, Dokto-
randen und Mitglieder seiner Arbeitsgruppen und Kolleginnen bzw. Kollegen, er hat
vielmehr Menschen höchst unterschiedlicher Aufgaben, Ausbildung und Herkunft
für seine und die ihm wichtigen Projekte und Ziele begeistert.
Als Wanderer und Mittler zwischen der Universität, den außeruniversitären For-
schungseinrichtungen und Akademien im In- und Ausland hat er sich nie um
behauptete Unterschiede oder gar Versäulungen gekümmert. Nicht die universitäre
oder außeruniversitäre Forschung waren seine Anliegen, allein die kreative Forschung,
ganz besonders die kreativen Menschen. Aus seinen zahlreichen Ehrungen seien die Ver-
leihung des Leo-Baeck-Preises 1989 und Ehrendoktorwürden der Universitäten
Boston, Leningrad und Krakau hervorgehoben.
Das Geheimnis dieser Erfolge?
Hören wir ihn selbst:
„Man soll nur das machen, was einem richtig Spaß macht. Die Dinge muss man sich eben
suchen, und dann muss man schauen, dass man darin auch Erfolg hat.“
(BR alpha Forum, aaO).
SITZUNGEN
klagens — wirklich gut. Nach allen Kriterien wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit ist
das deutsche unter den fünf, nicht selten drei besten Wissenschaftssystemen der Welt.
Da „es“ immer noch besser gehen könnte, läse sich eine Wunschliste etwa so:
1. Möge der freie Wettstreit der Ideen, Menschen und Institutionen über Deutsch-
land und Europa hinaus eine Zukunft ermöglichen, die frei ist von Not und
Angst.
2. Möge eine kluge Balance zwischen nationaler und europäischer Forschungs-
forderung gefunden werden.
3. Mögen Politiker und Wissenschaftler ihre unterschiedlichen Rollen bewusst, in
Respekt voreinander und in dem Bewusstsein,Vorbilder für viele zu sein, wahr-
nehmen.
4. Möge der Bund seine Aufgabe, den lebendigen Geist in den Bundesländern
wegen fehlender Mittel nicht verkümmern zu lassen, rechtzeitig und immer
wieder neu erkennen und ihr gerecht werden.
5. Möge der wissenschaftliche Nachwuchs früh verdiente Selbständigkeit erhalten
und Kreativität vor Anpassung belohnt werden.
Es muss uns nachdenklich machen, dass nur etwa 30% der deutschen Hochschulab-
solventen sich gut auf ihren Beruf vorbereitet fühlen, in Frankreich etwa 70%.
Nie habe ich Herrn zu Putlitz sagen hören, es ginge ihm schlecht. Um seine Frau
trauert er. Er ist ein stolzer Vater von drei Söhnen und begeisterter Großvater: Die
Freude, mit der er mir das Bild seines jüngst geborenen, an dem Tage gerade einen
Tag alten Großkindes zeigte, war anrührend und ansteckend. Er freut sich daran, dass
die Familie, gerade auch seine Söhne, sich wieder in der Heimat engagieren.
Den lebendigen Geist in Deutschland und weit darüber hinaus hat Gisbert zu
Putlitz höchst wirkungsvoll unterstützt:
Er war und ist durch Tat und Person Vorbild nicht nur seiner Studenten, Dokto-
randen und Mitglieder seiner Arbeitsgruppen und Kolleginnen bzw. Kollegen, er hat
vielmehr Menschen höchst unterschiedlicher Aufgaben, Ausbildung und Herkunft
für seine und die ihm wichtigen Projekte und Ziele begeistert.
Als Wanderer und Mittler zwischen der Universität, den außeruniversitären For-
schungseinrichtungen und Akademien im In- und Ausland hat er sich nie um
behauptete Unterschiede oder gar Versäulungen gekümmert. Nicht die universitäre
oder außeruniversitäre Forschung waren seine Anliegen, allein die kreative Forschung,
ganz besonders die kreativen Menschen. Aus seinen zahlreichen Ehrungen seien die Ver-
leihung des Leo-Baeck-Preises 1989 und Ehrendoktorwürden der Universitäten
Boston, Leningrad und Krakau hervorgehoben.
Das Geheimnis dieser Erfolge?
Hören wir ihn selbst:
„Man soll nur das machen, was einem richtig Spaß macht. Die Dinge muss man sich eben
suchen, und dann muss man schauen, dass man darin auch Erfolg hat.“
(BR alpha Forum, aaO).