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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011 — 2012

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I. Das Geschäftsjahr 2011
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Jäger, Willi: Albrecht Dold (5. 8. 1928 – 26. 9. 2011)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0203
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NACHRUFE

1956 bis 1958 war er am Institute fbr Advanced Studies in Princeton tätig.
Er habilitierte sich 1958 in Heidelberg mit einer Arbeit mit dem Titel „Homologie
symmetrischer Produkte und anderer Funktoren von Komplexen ,. Nach Aufenthalten
an der Columbia University und der Universität Zürich kehrte er 1963 als ordent-
licher Professor nach Heidelberg zurück, wo er bis zu seiner Emeritierung 1996
lehrte.
Seine wesentlichen wissenschaftlichen Beiträge leistete er in der algebraischen
Topologie und der homologischen Algebra, deren Entwicklung er entscheidend
beeinflusste. Seine wissenschaftlichen Partner Heinz Hopf und Rene Thom und er
haben mit ihren Ideen und Resultaten die Mathematik bewegt. Insbesondere seine
Untersuchungen zur Theorie der Fixpunkte trugen zum wissenschaftlichen Fort-
schritt auch in anderen Disziplinen bei, so in den Wirtschaftswissenschaften, wo
deren Resultate bei der Analyse von Gleichgewichten in wirtschaftlichen Systemen
sehr erfolgreich zum Einsatz kamen.
Albrecht Dolds Vorlesungen und Publikationen haben insbesondere die Stu-
denten und den wissenschaftlichen Nachwuchs in ihrer Entwicklung und Ausrich-
tung beeinflusst. Die Zahl und insbesondere die Qualität seiner Schüler belegen dies.
Seine erstmals 1972 erschienene Monographie „Lectures on Algebraic Topologie“ zählt
zur Standardliteratur, die in die Reihe „Classics in Mathematics“ aufgenommen
wurde. Er selbst trug als Herausgeber von wichtigen wissenschaftlichen Publikati-
onsreihen, so beim Springer-Verlag, wesentlich zur Gestaltung und Bewertung von
mathematischer Forschung nicht nur in seiner eigenen Fachdisziplin bei.
Albrecht Dold übernahm in wichtigen Fachgremien Verantwortung, auch
außerhalb der üblichen akademischen Selbstverwaltung in der eigenen Fakultät und
der Universität. So zum Beispiel als Präsident der Deutschen Mathematiker Vereini-
gung (1984/85), als Vizepräsident der International Mathematical Union (1995-98)
und als Mitglied der Gremien des Mathematischen Forschungsinstituts Oberwol-
fach. Dieses Institut, das als ein Juwel in der mathematischen Forschungslandschaff
gilt, begleitete er im wissenschaftlichen Beirat mehr als zwanzig Jahre. Er hatte aber
auch einen ganz persönlichen Bezug zu Oberwolfach. Im Schwarzwald geboren und
groß geworden, haben ihn die Menschen und die Landschaft des Schwarzwaldes
stark geprägt, so wie diese auch auf die besondere Atmosphäre des Forschungsinsti-
tutes Einfluss haben. In Oberwolfach lernte er seine FrauYvonne kennen, mit der er
ein sehr erfülltes Leben führen durfte, mit der er auch die Liebe zur Mathematik, zur
Wissenschaft und zur Kunst teilte. Wie beide die Herausforderungen seiner schwe-
ren Erkrankung bewältigten, ist bewundernswert und wichtiger Teil seiner Lebens-
geschichte.
Er hat für sein Wirken international große Achtung und Anerkennung erfah-
ren. Als Beispiele seien hier genannt: Er wurde auch als ordentliches Mitglied in die
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina und als korrespondierendes Mit-
glied der Academia Mexicana de Ciencias gewählt. Die Verleihung des Ehrendoktors
der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität in Karlsruhe an Albrecht
Dold, der zunächst allgemein als auf Theorie ausgerichteter Mathematiker eingeord-
net wird, ist besonders bemerkenswert. Sie weist auf, dass er und seine Mathematik
 
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