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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011 — 2012

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I. Das Geschäftsjahr 2011
DOI Kapitel:
Jahresfeier am 28. Mai 2011
DOI Artikel:
Hahn, Hermann H.: Begrüßung und Bericht des Präsidenten Hermann H. Hahn
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https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0024
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28. Mai 2011

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sich „iwe ein Leitmotiv durch den hochphilosophischen Vortrag ‘ Kardinal Kaspers, schreibt
die Rhein-Neckar-Zeitung. Ein Radiobeitrag des Domradios betont Kardinal
Kaspers Aspekt dieser Vorlesung „den Dialog der Religionen als Teil der Globalisierung zu
begreifen. Dabei sei der Dialog niemals eine Einbahnstraße, bei der Christen nur als Lehr-
meister auftreten. Vielmehr müsse jeder immer versuchen, mit den Augen des anderen auf sich
zu schauen.“ Kardinal Kasper selbst resümierte: „Der Dialog mit den anderen Religionen
schenkt uns die Möglichkeit, die eigene Glaubenspraxis zu reinigen und sie tiefer zu ver-
stehen.“
Besonders erwähnen will ich weiterhin die dritte Konferenz in der Reihe der von
der Boschstiftung mitfinanzierten Veranstaltung „Alter und Altern“, dieses Mal mit
sozial- und kulturwissenschaftlichem Fokus unter dem Titel „Alter und Altern —
Wirklichkeiten und Deutungen“. Sie brachte Vortragende und Zuhörer aus dem
Inland und dem deutschsprachigen Ausland, Akademieangehörige und Gäste, Seni-
orwissenschaftler und Repräsentanten der nächsten Wissenschaftlergeneration
zusammen. Das Deutschlandradio berichtete u. a. ausführlich über das Symposium.
Einleitend wurde hier gesagt: „Ziel eines Kolloquiums in Heidelberg war es, die Diskus-
sion um das Alter aus der sozial- und gesundheits-politischen Ecke herauszubringen. Der
Blick, mit dem in einer Gesellschaft auf alternde Menschen geschaut wird, hat zu allen Zei-
ten Auskunft gegeben auch über den Entwicklungsgrad dieser Gesellschaften.“ So hatten
neben den Text- auch die Bildwissenschaften das Wort und der Bogen wurde von
dem Blick der antiken Hochkulturen auf den alten Menschen im alten China, dem
Alten Orient sowie der Klassischen Antike bis zum Renaissancekünstler gespannt.
Aber auch politologische, juristische, soziologische, religionswissenschaftliche und
literaturwissenschaftliche Aspekte kamen zum Tragen.
Darüber hinaus gewann diese Veranstaltung auch durch die Dichterlesung von
Ulla Hahn eine besondere Note. Sie fand am Abend des ersten Konferenztages im
schönen neuen Sitzungssaal des Heidelberger Rathauses statt, damit die Öffentlich-
keit sich noch vermehrt eingeladen fühlte.
Schließlich fand im Berichtsjahr auch die Konferenzveranstaltung einer WIN-
Forschungsgruppe zu dem Thema „Normative Raumordnungen in den Kulturen
des Altertums“ statt. Hier wurde der Frage nachgegangen, wie soziokulturelle Nor-
men die Wahrnehmung und alltägliche Strukturierung des menschlichen Lebens-
raumes beeinflussen (z. B. durch Kultbezirke, Versammlungsplätze oder auch räum-
lich manifestierte Sozialkonzepte wie Eigentum). Bei diesem Ereignis waren in
einem noch größeren Maße als sonst jüngere und ältere Wissenschaftler unter den
Vortragenden und im Auditorium, etwas, um das sich die Heidelberger Akademie in
zunehmendem Maße bemüht, wie nachfolgend noch einmal kurz anklingen soll.
5. Besondere Kontakte, die die HAW angestoßen und geknüpft hat
Zur Accademia Nazionale dei Lincei. Diese Akademie, deren Vorgängerin im Jahre
1603 von römischen Adeligen gegründet wurde und die später den Titel „König-
liche Akademie ...“ erhielt, um sie abzugrenzen von der päpstlichen Akademie, ist
im Jahre 1944 wieder eingerichtet worden. Ihre Struktur und ihre Zielsetzung, ja
 
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