24./25. März 2011
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in Stuttgart statt. Das Programm wurde von einem Komitee unter gemeinsamem
Vorsitz von Prof. Beyreuther (HAW), Prorektor Prof. Schlicht (Universität Stuttgart)
und Prof. Häfner (Lenkungsausschuss) zusammen mit Frau Dr. Satrapa-Schill
(Robert Bosch Stiftung) geplant.
Mit ihrem Forschungsschwerpunkt Technikwissenschaften hat die Universität
Stuttgart Sichtweisen und Ergebnisse eingebracht, die zusammen mit den biologi-
schen, medizinischen und philosophischen Beiträgen von Mitgliedern der Akademie
ein Spektrum von Verständnishorizonten und Lösungen realer Lebens- und Gesund-
heitsprobleme im Alter eröffneten. Eingeleitet wurde die Tagung von einer um-
fassenden Analyse der Folgewirkungen einer schrumpfenden Zahl von erwerbstäti-
gen Beitragszahlern bei wachsender Zahl der Empfänger von Transferleistungen.
Die dringend anstehenden politischen Lösungswege suchte Prof. Börsch-Supan
vornehmlich in einer freiwilligen, ökonomisch ausgeglichenen Öffnung des Ren-
teneintrittsalters nach oben.
Während auf biologischer Ebene regenerative Reparaturprozesse molekularer
und zellulärer Natur eine vertiefte Darstellung fanden, nahmen in Psychologie und
Medizin präventive Verfahren und Ersatzsysteme wesentlichen Raum ein. Konkrete
Folgerungen für die Förderung von Hirnfunktionen wurden aus den Ergebnissen
eines neurobiologischen Muiticenter-WIN-Nachwuchsprojekts der HAW gezogen.
Der Bericht über den mit Gewinn von Funktion und Lebenserwartung praktizier-
ten Ersatz beschädigter Knochen und Gelenke durch endoprothetischen Gelenker-
satz fand lebhafte Aufmerksamkeit der Teilnehmer. Auf der technischen Ebene fand
die Entwicklung elektronischer Assistenzsysteme zum Ausgleich altersbedingter
Beeinträchtigung und die altengerechte Gestaltung von Architektur und Umwelt
starkes Interesse. Die Tagung wurde mit ein em Vortrag zur Bewältigung des Alters aus
historischen Quellen der Weisheit und so mit einem Anstoß zur Nachdenklichkeit
geschlossen. Die Proceedings sind wieder mit Unterstützung der Robert Bosch Stif-
tung veröffentlicht worden.3
Die dritte und letzte Tagung „Alter und Altern - Wirklichkeiten und Deutun-
gen“ vom 24. bis 25. März 2011 in Heidelberg war den Geistes-, den Kultur-, den
Rechts- und Sozialwissenschaften und der Psychologie gewidmet. Den Vorsitz des
Programmkomitees nahm Prof. Graf Kielmansegg wiederum zusammen mit dem
Vorsitzenden des Lenkungsausschusses wahr. Er plante mit Unterstützung der Pro-
fessoren Bernd Schneidmüller, Stefan Maul und Manfred Schmidt ein weit greifen-
des Programm mit mehreren Schwerpunkten. Es erstreckte sich von den Bildern des
Alters in Gesellschaft, Kunst und Literatur und von paradigmatischen Altersschick-
salen in zeitlich und geographisch fernen Kulturen (Assyrien, Babylonien — S. Maul,
und China - H. von Ess') bis zur europäischen Antike (P Zänker), zur Renaissance
(U. Pfisterer) und zur deutschen Gegenwart.
3 Häfner H, Beyreuther K, Schlicht W (Hrsg.) (2010). Altern gestalten. Medizin — Technik —
Umwelt. Schriften der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Heidelberger Akademie
der Wissenschaften, Nr. 21. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg
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in Stuttgart statt. Das Programm wurde von einem Komitee unter gemeinsamem
Vorsitz von Prof. Beyreuther (HAW), Prorektor Prof. Schlicht (Universität Stuttgart)
und Prof. Häfner (Lenkungsausschuss) zusammen mit Frau Dr. Satrapa-Schill
(Robert Bosch Stiftung) geplant.
Mit ihrem Forschungsschwerpunkt Technikwissenschaften hat die Universität
Stuttgart Sichtweisen und Ergebnisse eingebracht, die zusammen mit den biologi-
schen, medizinischen und philosophischen Beiträgen von Mitgliedern der Akademie
ein Spektrum von Verständnishorizonten und Lösungen realer Lebens- und Gesund-
heitsprobleme im Alter eröffneten. Eingeleitet wurde die Tagung von einer um-
fassenden Analyse der Folgewirkungen einer schrumpfenden Zahl von erwerbstäti-
gen Beitragszahlern bei wachsender Zahl der Empfänger von Transferleistungen.
Die dringend anstehenden politischen Lösungswege suchte Prof. Börsch-Supan
vornehmlich in einer freiwilligen, ökonomisch ausgeglichenen Öffnung des Ren-
teneintrittsalters nach oben.
Während auf biologischer Ebene regenerative Reparaturprozesse molekularer
und zellulärer Natur eine vertiefte Darstellung fanden, nahmen in Psychologie und
Medizin präventive Verfahren und Ersatzsysteme wesentlichen Raum ein. Konkrete
Folgerungen für die Förderung von Hirnfunktionen wurden aus den Ergebnissen
eines neurobiologischen Muiticenter-WIN-Nachwuchsprojekts der HAW gezogen.
Der Bericht über den mit Gewinn von Funktion und Lebenserwartung praktizier-
ten Ersatz beschädigter Knochen und Gelenke durch endoprothetischen Gelenker-
satz fand lebhafte Aufmerksamkeit der Teilnehmer. Auf der technischen Ebene fand
die Entwicklung elektronischer Assistenzsysteme zum Ausgleich altersbedingter
Beeinträchtigung und die altengerechte Gestaltung von Architektur und Umwelt
starkes Interesse. Die Tagung wurde mit ein em Vortrag zur Bewältigung des Alters aus
historischen Quellen der Weisheit und so mit einem Anstoß zur Nachdenklichkeit
geschlossen. Die Proceedings sind wieder mit Unterstützung der Robert Bosch Stif-
tung veröffentlicht worden.3
Die dritte und letzte Tagung „Alter und Altern - Wirklichkeiten und Deutun-
gen“ vom 24. bis 25. März 2011 in Heidelberg war den Geistes-, den Kultur-, den
Rechts- und Sozialwissenschaften und der Psychologie gewidmet. Den Vorsitz des
Programmkomitees nahm Prof. Graf Kielmansegg wiederum zusammen mit dem
Vorsitzenden des Lenkungsausschusses wahr. Er plante mit Unterstützung der Pro-
fessoren Bernd Schneidmüller, Stefan Maul und Manfred Schmidt ein weit greifen-
des Programm mit mehreren Schwerpunkten. Es erstreckte sich von den Bildern des
Alters in Gesellschaft, Kunst und Literatur und von paradigmatischen Altersschick-
salen in zeitlich und geographisch fernen Kulturen (Assyrien, Babylonien — S. Maul,
und China - H. von Ess') bis zur europäischen Antike (P Zänker), zur Renaissance
(U. Pfisterer) und zur deutschen Gegenwart.
3 Häfner H, Beyreuther K, Schlicht W (Hrsg.) (2010). Altern gestalten. Medizin — Technik —
Umwelt. Schriften der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Heidelberger Akademie
der Wissenschaften, Nr. 21. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg