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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2011 — 2012

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I. Das Geschäftsjahr 2011
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Vogelmann, Ulrike: Netzwerktreffen im Eliteprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der Baden-Württemberg Stiftung
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https://doi.org/10.11588/diglit.55657#0136
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10. /11. November 2011

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Themen unter den Postdocs sind neben den Forschungsfragen die Vereinbarkeit von
Forschung, Lehre und Familie sowie die naheliegende Frage nach dem Übergang zu
dem angestrebten Ziel einer Hochschulprofessur.
Zu diesem Austausch lädt die Baden-Württemberg Stiftung in der Regel
mindestens zweimal im Jahr ein, seit 2009 in Kooperation mit der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften. Ziel der Kooperation in der Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses ist es nicht zuletzt, den Austausch und die Vernet-
zung der Teilnehmenden des Eliteprogramms mit den Mitgliedern der HAW zu
ermöglichen und damit unmittelbar an der Reflektion über die wissenschaftlichen
Herausforderungen unserer Tage in einem besonders von der HAW gewährleisteten
fächerübergreifenden wissenschaftlichen Gedankenaustausch und Zusammenarbeit
über Disziplinen, Fakultäten und Universitäten hinweg teilzuhaben.
Netzwerktreffen in Heidelberg: Thesen zur Lebens- und Arbeitssituation
In diesem Rahmen hat die HAW vom 10. bis 11. November 2011 zum Netzwerk-
treffen nach Heidelberg eingeladen. Zahlreiche Postdocs sind der Einladung gefolgt
und nutzten die Gelegenheit zum intensiven Austausch untereinander. Gemeinsam
mit Mitgliedern der HAW sowie Vertretern der Carl-Zeiss-Stiftung und dem
Zukunftskolleg Konstanz, die als externe Gäste geladen waren, diskutierten sie in
zwei Podiumsrunden zu den Themen Hochschulstrukturen sowie Wissenschaft und
Öffentlichkeit. Im Panel: „Hochschul- und Wissenschaftsstrukturen: Bedingungen
exzellenter Forschung oder Hindernis?“ wurden zentrale Zielkonflikte angespro-
chen. Im Rahmen der Diskussion, an der sich einige Akademiemitglieder wie u. a.
Wolfgang Schluchter, Stefan M. Maul oder Hans-Georg Kräußlich beteiligten,
wurde von den Postdocs spontan ein Papier mit wichtigen Thesen zu ihrer Lebens-
und Arbeitssituation erstellt: Beispielsweise wurden die teilweise geradezu prekären
Arbeitsbedingungen mit geringem Verdienst, hohen zeitlichen Anforderungen,
großem Konkurrenz- und Leistungsdruck als großes Hindernis für die erwartete
Kreativität in der Forschung herausgestellt. Die Vereinbarkeit von Familie und wis-
senschaftlicher Karriere sei fast nicht möglich, d.h. den in der Wissenschaft tätigen
Personen werde eine Entscheidung abgerungen, die weder für sie selbst noch für die
Gesellschaft positiv ausfallen könne. Einig waren sich deshalb die Postdocs darüber,
dass die Rahmenbedingungen für eine Karriere an der Hochschule verbessert wer-
den sollten, um gute Leute, insbesondere auch Frauen zu halten. Frauen seien nach
wie vor in der beruflichen und wissenschaftlichen Karriere benachteiligt, was an den
gängigen Statistiken leicht abzulesen sei. Mögliche Ansatzpunkte wären beispiels-
weise: selbständige wissenschaftliche Stellen zu schaffen, Rotation in Führungsposi-
tionen wie dies z. B. in Schweden oder Großbritannien der Fall ist, bessere Grund-
finanzierung, um den Druck bei Drittmitteleinwerbung zu reduzieren. Dabei wurde
auch der Ruf nach mehr Qualität als Quantität laut.
Fachjournalismus gewinnt an Bedeutung
Am zweiten Tag stand das Thema „Vermittlung von Wissenschaft an die Öffent-
lichkeit“ auf der Tagesordnung. Martin Spiewak, aus der Wissenschaftsredaktion der
 
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