Das WIN-Kolleg
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(engl. error-related negativity, ERN) und der korrekt-korrelierten Negativität
(engl. correct-related negativity, CRN) widergespiegelt. Beide ERP-Ko mponenten
werden v. a. in Reaktionszeitaufgaben nach Fehlern bzw. richtigen Antworten evo-
ziert. In diesem Teilprojekt wurden die ERN und CRN bei 16 jungen Erwachse-
nen (19—29 Jahre), 16 gesunden älteren Erwachsenen und 14 älteren Personen mit
Gedächtnisbeschwerden und MCI (60 Jahre und älter) verglichen. Dabei zeigte
sich, dass die CRN bei Personen mit MCI signifikant größer ist als bei gesunden
jungen und älteren Erwachsenen. Bei der ERN zeigten sich keine Unterschiede.
Zudem zeigten sich signifikante Zusammenhänge mit kognitiven Tests zu Exekutiv-
funktionen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass pathologisches, aber nicht
gesundes Altern mit Veränderungen in ERP-Komponenten einhergeht, welche mit
exekutiven Funktionen wie Handlungskontrolle assoziiert sind. Ausgewählte ERPs
könnten daher zukünftig zusätzliche Informationen für die Demenzfrühdiagnostik
liefern.
Die sogenannte auditorische Abweichungs-Negativität (engl. mismatch nega-
tivity, MMN) ermöglicht sowohl im EEG als auch im MEG die Erfassung der audi-
torischen Diskriminationsfähigkeit sowie des sensorischen Gedächtnisses. Wir unter-
suchten die MMN bei 15 gesunden jungen und 15 gesunden älteren Erwachsenen
im MEG. Die statistische Analyse der Ergebnisse wird aktuell durchgeführt.
A3) Effektivität von körperlichem und kognitivem Training bei MCI und beginnender AD
In diesem Teilprojekt werden jeweils 20—30 Personen mit MCI und beginnender
AD (in Ulm und Konstanz) zufällig in eine der drei folgenden Gruppen verteilt (ran-
domisiert):
(1) Kognitives Training: Probanden in dieser Gruppe erhalten für 10 Wochen ein
computergestütztes neuroplastizitätsbasiertes Trainingsprogramm für zuhause,
das die auditorische Informationsverarbeitung sowie das Gedächtnis fordert. Das
Training ist eine, im WIN-Projekt entwickelte, deutsche Beta-Version des ame-
rikanischen Brain Fitness Programms (M. Merzenich, Ph.D, Posit Science). Erste
Studien in den USA haben positive Effekte für gesunde ältere Personen gezeigt.
(2) Bewegungstraining: Dabei wird in Kleingruppen über 10 Wochen hinweg
trainiert. Das Programm verknüpft Ausdauer-, Kraft-, Koordinations- und
Gleichgewichtselemente. In einer Pilotstudie des WIN-Projektes in Konstanzer
Pflegeheimen wurden bereits vielversprechende Ergebnisse erzielt (Thurm et
al., 2011).
(3) Wartekontrollgruppe: Teilnehmer dieser Bedingung erhalten in den 10 Wochen
kein Training. Somit können z.B. Trainingseffekte von bloßen Testwiederho-
lungs- (Retest-) Effekten unterschieden werden. Alle Teilnehmer dieser Gruppe
können sich nach Abschluss der Studie ein Training aussuchen.
Dabei wird untersucht, ob die Trainings den weiteren kognitiven Abbau bremsen
oder die kognitive Leistung gar wieder verbessern können. Die Trainingsprogramme
werden auf folgenden Ebenen evaluiert: neuropsychologische Tests, Biomarker in
Blut und Liquor, funktionelle Bildgebung im EEG und strukturelle Bildgebung mit-
tels Magnetresonanztomographie (MRT).
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(engl. error-related negativity, ERN) und der korrekt-korrelierten Negativität
(engl. correct-related negativity, CRN) widergespiegelt. Beide ERP-Ko mponenten
werden v. a. in Reaktionszeitaufgaben nach Fehlern bzw. richtigen Antworten evo-
ziert. In diesem Teilprojekt wurden die ERN und CRN bei 16 jungen Erwachse-
nen (19—29 Jahre), 16 gesunden älteren Erwachsenen und 14 älteren Personen mit
Gedächtnisbeschwerden und MCI (60 Jahre und älter) verglichen. Dabei zeigte
sich, dass die CRN bei Personen mit MCI signifikant größer ist als bei gesunden
jungen und älteren Erwachsenen. Bei der ERN zeigten sich keine Unterschiede.
Zudem zeigten sich signifikante Zusammenhänge mit kognitiven Tests zu Exekutiv-
funktionen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass pathologisches, aber nicht
gesundes Altern mit Veränderungen in ERP-Komponenten einhergeht, welche mit
exekutiven Funktionen wie Handlungskontrolle assoziiert sind. Ausgewählte ERPs
könnten daher zukünftig zusätzliche Informationen für die Demenzfrühdiagnostik
liefern.
Die sogenannte auditorische Abweichungs-Negativität (engl. mismatch nega-
tivity, MMN) ermöglicht sowohl im EEG als auch im MEG die Erfassung der audi-
torischen Diskriminationsfähigkeit sowie des sensorischen Gedächtnisses. Wir unter-
suchten die MMN bei 15 gesunden jungen und 15 gesunden älteren Erwachsenen
im MEG. Die statistische Analyse der Ergebnisse wird aktuell durchgeführt.
A3) Effektivität von körperlichem und kognitivem Training bei MCI und beginnender AD
In diesem Teilprojekt werden jeweils 20—30 Personen mit MCI und beginnender
AD (in Ulm und Konstanz) zufällig in eine der drei folgenden Gruppen verteilt (ran-
domisiert):
(1) Kognitives Training: Probanden in dieser Gruppe erhalten für 10 Wochen ein
computergestütztes neuroplastizitätsbasiertes Trainingsprogramm für zuhause,
das die auditorische Informationsverarbeitung sowie das Gedächtnis fordert. Das
Training ist eine, im WIN-Projekt entwickelte, deutsche Beta-Version des ame-
rikanischen Brain Fitness Programms (M. Merzenich, Ph.D, Posit Science). Erste
Studien in den USA haben positive Effekte für gesunde ältere Personen gezeigt.
(2) Bewegungstraining: Dabei wird in Kleingruppen über 10 Wochen hinweg
trainiert. Das Programm verknüpft Ausdauer-, Kraft-, Koordinations- und
Gleichgewichtselemente. In einer Pilotstudie des WIN-Projektes in Konstanzer
Pflegeheimen wurden bereits vielversprechende Ergebnisse erzielt (Thurm et
al., 2011).
(3) Wartekontrollgruppe: Teilnehmer dieser Bedingung erhalten in den 10 Wochen
kein Training. Somit können z.B. Trainingseffekte von bloßen Testwiederho-
lungs- (Retest-) Effekten unterschieden werden. Alle Teilnehmer dieser Gruppe
können sich nach Abschluss der Studie ein Training aussuchen.
Dabei wird untersucht, ob die Trainings den weiteren kognitiven Abbau bremsen
oder die kognitive Leistung gar wieder verbessern können. Die Trainingsprogramme
werden auf folgenden Ebenen evaluiert: neuropsychologische Tests, Biomarker in
Blut und Liquor, funktionelle Bildgebung im EEG und strukturelle Bildgebung mit-
tels Magnetresonanztomographie (MRT).