Das WIN-Kolleg
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es notwendig, sensitive und valide Methoden zu entwickeln. Mit Hilfe spezifischer
Antikörper gegen die Mitglieder der GGA-Proteinfamilie wurde ein spezifischer
quantitativer ELISA (enzyme-linked Immunosorbent assay) etabliert und getestet.
In der zweiten Förderphase werden nun die GGA-Proteinfamilienmitglieder
in einem Multiplex-ELISA-Format parallel mit den Liquorbiomarkern Aß und Tau
in einer Probe gemessen.
Teilprojekt C (Leitung: Dr. Manea, Chemikerin)
ß-Amyloid-(Aß-)Autoantikörper in Serum und Liquor von Alzheimerpatienten, gesunden
und leicht kognitiv beeinträchtigten Personen
Aß-Peptidablagerungen sind ein charakteristischer Bestandteil der AD. Aktuell ist
jedoch noch unklar, ob Menschen, bei denen genügend Aß-Autoantikörper vor-
handen sind, auch gegen AD geschützt sein könnten. In diesem Teilprojekt erfolg-
te die Bestimmung der freien und der an Aß gebundenen Autoantikörper (Aß-
Immunkomplexe) in Liquor- und Serumproben von AD-Patienten und gesunden
Personen gleichen Alters. Die Ergebnisse zeigten, dass ein großer Teil der Aß-Auto-
antikörper in Serum und Liquor im Komplex mit Aß-Peptiden vorliegt, wohinge-
gen nur eine kleine Menge der Aß-Autoantikörper frei ist. AD-Patienten und
gesunde Personen unterschieden sich signifikant in der Konzentration der Aß-
Immunkomplexe in Serum und Liquor. Darüber hinaus korrelierten die Konzen-
trationen der Aß-Immunkomplexe negativ mit der kognitiven Leistung. Auch in
Serumproben von Personen mit MCI wurden die freien und gebundenen Aß-
Autoantikörper bestimmt. In den ersten Analysen deutete sich ein Zusammenhang
zwischen den Aß-Immunkomplexen im Serum von MGI-Personen und der kogni-
tiven Leistung in Tests zu Exekutivfunktionen an. Es zeigte sich kein Zusammen-
hang mit dem Alter.
Ein weiteres Ziel war die Untersuchung der Aß-Autoantikörper im Serum im
Verlauf der Lebensspanne im Zusammenhang mit normalen altersbedingten Ver-
änderungen in der kognitiven Leistungsfähigkeit. Gesunde Personen (18-89 Jahre)
wurden hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit untersucht und die freien
und gebundenen Aß-Autoantikörper im Serum dieser Personen analysiert. Es zeigte
sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Konzentration der freien Aß-
Autoantikörper bzw. der Aß-Immunkomplexe im Serum und dem Alter oder der
kognitiven Leistungsfähigkeit im Verlauf der Lebensspanne.
Die Identifizierung der Aß-Immunkomplexe in Serum und Liquor deutet dar-
aufhin, dass die Aß-Autoantikörper daran beteiligt sind, Aß-Peptide in vivo zu bin-
den und abzubauen. Der gesunde Alterungsprozess scheint dabei nicht zwangsläufig
mit einer Veränderung der Aß-Autoantikörperproduktion oder -fimktion einher zu
gehen. Möglicherweise könnten diese physiologischen Antikörper zukünftig eine
sicherere Behandlungs- oder Präventionsstrategie gegen die AD darstellen. Des
Weiteren könnten die Autoantikörper als zusätzlicher Biomarker für die Diagnose
der AD dienen.
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es notwendig, sensitive und valide Methoden zu entwickeln. Mit Hilfe spezifischer
Antikörper gegen die Mitglieder der GGA-Proteinfamilie wurde ein spezifischer
quantitativer ELISA (enzyme-linked Immunosorbent assay) etabliert und getestet.
In der zweiten Förderphase werden nun die GGA-Proteinfamilienmitglieder
in einem Multiplex-ELISA-Format parallel mit den Liquorbiomarkern Aß und Tau
in einer Probe gemessen.
Teilprojekt C (Leitung: Dr. Manea, Chemikerin)
ß-Amyloid-(Aß-)Autoantikörper in Serum und Liquor von Alzheimerpatienten, gesunden
und leicht kognitiv beeinträchtigten Personen
Aß-Peptidablagerungen sind ein charakteristischer Bestandteil der AD. Aktuell ist
jedoch noch unklar, ob Menschen, bei denen genügend Aß-Autoantikörper vor-
handen sind, auch gegen AD geschützt sein könnten. In diesem Teilprojekt erfolg-
te die Bestimmung der freien und der an Aß gebundenen Autoantikörper (Aß-
Immunkomplexe) in Liquor- und Serumproben von AD-Patienten und gesunden
Personen gleichen Alters. Die Ergebnisse zeigten, dass ein großer Teil der Aß-Auto-
antikörper in Serum und Liquor im Komplex mit Aß-Peptiden vorliegt, wohinge-
gen nur eine kleine Menge der Aß-Autoantikörper frei ist. AD-Patienten und
gesunde Personen unterschieden sich signifikant in der Konzentration der Aß-
Immunkomplexe in Serum und Liquor. Darüber hinaus korrelierten die Konzen-
trationen der Aß-Immunkomplexe negativ mit der kognitiven Leistung. Auch in
Serumproben von Personen mit MCI wurden die freien und gebundenen Aß-
Autoantikörper bestimmt. In den ersten Analysen deutete sich ein Zusammenhang
zwischen den Aß-Immunkomplexen im Serum von MGI-Personen und der kogni-
tiven Leistung in Tests zu Exekutivfunktionen an. Es zeigte sich kein Zusammen-
hang mit dem Alter.
Ein weiteres Ziel war die Untersuchung der Aß-Autoantikörper im Serum im
Verlauf der Lebensspanne im Zusammenhang mit normalen altersbedingten Ver-
änderungen in der kognitiven Leistungsfähigkeit. Gesunde Personen (18-89 Jahre)
wurden hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit untersucht und die freien
und gebundenen Aß-Autoantikörper im Serum dieser Personen analysiert. Es zeigte
sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Konzentration der freien Aß-
Autoantikörper bzw. der Aß-Immunkomplexe im Serum und dem Alter oder der
kognitiven Leistungsfähigkeit im Verlauf der Lebensspanne.
Die Identifizierung der Aß-Immunkomplexe in Serum und Liquor deutet dar-
aufhin, dass die Aß-Autoantikörper daran beteiligt sind, Aß-Peptide in vivo zu bin-
den und abzubauen. Der gesunde Alterungsprozess scheint dabei nicht zwangsläufig
mit einer Veränderung der Aß-Autoantikörperproduktion oder -fimktion einher zu
gehen. Möglicherweise könnten diese physiologischen Antikörper zukünftig eine
sicherere Behandlungs- oder Präventionsstrategie gegen die AD darstellen. Des
Weiteren könnten die Autoantikörper als zusätzlicher Biomarker für die Diagnose
der AD dienen.